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Erwin’s Gartenschule

Herbstzeit ist (nochmals) Pflanzzeit im Gemüsebeet

Es gibt drei echte Wachstumszeiten, das sind Frühjahr, Sommer und Herbst, der Winter ist in erster Linie Erntezeit, aber durch den Klimawandel auch schon zumindest „Nachwachszeit“, wenngleich auch langsamer.

Die letzten Jahre sind ganz neue Gemüsesorten hinzugekommen, die gar nicht so exotisch sind, obwohl sie unter Asialeafs im Handel zu finden sind. Das kann man sich alles bequem selbst und seine gesunden Speisen mit Grün aus dem eigenen Garten noch gesünder machen. Die meisten Menschen haben schon Hochbeete zuhause oder auch andere Terrassentröge, die dafür geeignet sind. Meistens genügt die Erde, die schon im Sommer aufgetragen war, eventuell eine Kalkgabe, Steinmehl und ein bisschen Kompost, schon kann’s losgehen. Die meistens dieser Salate sind winterhart oder halten starken Frost aus, können mit Vlies abgedeckt und für die Mehrfachernte verwendet werden.

Im Abstand von etwa 15 cm werden die Gemüsearten gepflanzt, fest eingegossen und bis der Boden durchfriert, laufend etwas gegossen. Dann mit Vlies im Winter durchgehend abgedeckt und nur zur Ernte geöffnet. Schnee ist egal.

Wenn es im September gesät oder als kleine Mehrsaatkorn-Pflanze gepflanzt wird, hat man 100% Anwuchs, dann nach ein paar Wochen die erste Ernte, im Oktober die zweite, dann Dezember die dritte und dann nochmals im März. Dann sollte man aufhören sondern besser neu pflanzen.


Welche Gemüsearten sind hier gemeint?

Gemeint sind vorwiegend BLATTGEMÜSE - hier auszugsweise einige Beispiele:


Blattkohl und Blattsenf-Arten:

Unter dem Namen „Asia-leafs“ verbergen sich asiatische Kohlgemüsearten wie Pak Choi, Tatsoi, Mizuna, Frizzey Lizzy und Frizzey Joe. Das sind ganz leicht scharf schmeckende Blattgemüse, die man ROH, frittiert, karamellisiert, gekocht verzehren kann oder einfach gemischt in Wintersalaten mit einem leicht süßen Dressing (meine Empfehlung;-)).

Diese Arten sind winterfest, können unter Vliesschutz in Hoch- und Frühbeeten den ganzen Winter draußen sein und wachsen nach etwa 6 Wochen nach. Dadurch sind sie dann mitten im Winter erntereif. Das geht dann noch ein drittes Mal. 

Wichtig ist es, an frostfreien Tagen, am besten mittags zu ernten. 

Es gibt rot-, grün- und gelblaubige Arten.

Pflücksalate wie Lattiche, Batavia-Grün und Feldsalat (Vogerl): 

Das sind ganz leicht bitter bis neutral schmeckende, meistens winterfeste Salatarten (heißen oft „Babyleaf“ oder „Multileaf“), die ebenfalls an frostfreien Tagen um die Mittagszeit erntbar sind, meist 3-4 x bis zum April aber nur unter Vliesschutz. Am besten lässt man das Vlies die ganze Zeit über drauf. 

Je früher gepflanzt wird, desto früher und länger die Erntezeit. Man bekommt diese Salate vorgezogen und wenn man sie JETZT bis 10.10.in etwa noch selbst aussät wird es auch noch was. Man verwendet diese am besten gemischt oder solo – oder gemischt in oft zugekauften Salaten oder mit anderen, typischen Wintersalaten wie Zuckerhut, Endivie oder Chinakohl.


Hirschhornwegerich, Winterportulak, Barbara-Kresse

Das sind echte Wintergemüsearten, die auch ohne Winterschutz winterfest sind, unter Schutz jedoch mehr Ertrag bringen. Es sind meist neutral, aber auch kresse-ähnlich schmeckende Blattgemüse, die am besten in Wintersalaten eingemischt, oft auch zur Speisenverzierung dienen und auch sehr ballaststoffreich sind.


Grünkohl: 

Immer beliebter wird Grünkohl, die Nationalspeise von Niedersachsen/Norddeutschland. Er ist winterhart und schmeckt nach den ersten Nachtfrösten am besten. Gekocht wie Kohlgemüse mit seinen speziellen Zutaten wie Mettwurst, Rauchwurst (Pinkel) oder Speck und Kochschinken- eine Delikatesse. Wird sortenbedingt bis 120cm hoch, kann jetzt noch – als Großpflanze – gepflanzt werden und die Blätter dann von unten nach oben geerntet. Bekommt man geschnitten meist nur im guten Fachhandel und ist sehr gesund und nahrhaft.


Blatt- und Stielmangold: 

Wird als recht große Pflanze im Herbst gepflanzt und erstmals geerntet. Er ist dann im Freien winterfest, treibt frühzeitig schon im Feber aus und wird dann im März oder April ein zweites Mal geerntet. Danach würde er bitter werden, wenn man nochmals ernten will.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
2.9.2022
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Tomaten
Gemüsepflanzen
3.5.2024
Tomaten, Paprika und Gurken aus dem eigenen Garten

Alle drei sind nicht wirklich „Gemüsegartenpflanzen". Dazu brauchen sie doch ihre eigene Umgebung. Sie brauchen nicht viel, es genügt eine Terrasse, ein kleiner Balkon, es ist für jeden das Passende dabei. Und falls möglich:  Ein kleines Gewächshaus schützt die Pflanze zusätzlich vor äußeren, negativen Einflüssen (Regen, Hagel)!

Es unterscheidet die drei Gattungen aber die Art der Haltung, wenngleich sie vieles verbindet.

Die Tomate wird in Stabform mit unbegrenztem („indeterminierten) Wachstum (5 Meter..) und in Buschform mit begrenztem („determinierten“) Wachstum gehalten.

Die Paprika wird lediglich gestützt, vor allem wegen der Last in der Fruchtzeit.

Robuste Gurken können auch als „Feldgurken“ am Boden angebaut werden, viele jedoch werden aufgebunden, ähnlich Tomaten. Bodenkontakt der Früchte sollte bei empfindlichen Sorten vermieden werden.

 

Boden: gilt für alle drei Arten: durchdringend humusreich, gelockert, regelmäßig feucht gehalten, schwachsaurer pH-Wert; sehr nährstoffreich!!

 

Pflanzung:

Nach der Aussaat im März (Paprika im Feber) oder dem Kauf einergetopften Pflanze im Mai (nach den Eismännern) auspflanzen an einen sonnenreichen Platz im Gemüsebeet im Abstand von 80x50 cm (Stabtomaten, Schlangengurken, starkwüchsige Paprikasorten) oder 50x40 cm (Buschtomaten, Feldgurken, schwachwüchsige Paprika oder Pfefferoni)), im Kleingewächshaus schon im April auspflanzen. Im Hochbeet oder an der warmen Hauswand in Tallagenrund um die Zeit der Eismänner.

 

Düngung:

regelmäßige Düngung mit festen organischen Düngern wie Schafwollpelletsin der Vorbereitung des Bodens auch Düngekalk geben. Alles in den Boden/Topf mit einarbeiten, idealerweise auch flüssig übers Giesswasser mit Biodünger nachdüngen!

 

Pflege:

- aufstäben: 1,50-2 m hohe Stützstäbe verwenden, eintriebig ziehen.

Veredelte Tomaten sind stärker im Wuchs und können zweitriebig gezogen werden.

Gurken,die „hinaufgezogen werden“, ebenso schnüren oder stäben.

Paprika mit Stützstäben.

-ausgeizen: bei starkwüchsigen Tomaten alle Nebentriebe, die aus der Pflanze entspringen (aus den Blattachseln heraus) gehören entfernt und zwar vollständig, nicht nur abzwicken, weil dann kommt genügend Licht zur Frucht und die Pflanze verkrautet nicht.

Bei Paprika gehört die ERSTE Blüte („Königsblüte“) einmalig herausgezwickt

Auch Gurken, die zu viele Seitentriebe machen, gehören ausgegeizt, wenngleich das selten sein muss.

 

Pflanzenstärkung:

Vorbeugend gegen Krautfäule, die in kühlen Sommern bereits vor der Ernteeinsetzen kann, mit Salbei-Kaltwasserauszug oder –Tee, auch Ackerschachtelhalm hat sehr gute Wirkung, spritzen! Gegen diverse Blattfleckenpilze vorbeugend mit Ackerschachtelhalmbrühe behandeln! Gegen Läuse und Weiße Fliege mit Brennnessel-Wermutbrühe.

 

Ernte:
Bei vorkultivierten Pflanzen und schnellen Sorten meist schon ab Ende Juni/Anfang Juli, ansonsten im Freiland ab August; nur vollreife Früchte haben besten Geschmack.

Inhaltsstoffe:
Karotin, Apfel- und Zitronensäure; Vitamine A,B,C mit hohem, gesundheitlichen Wert, außer dass die unreife Frucht mit dem Inhaltsstoff Solanin sogar gesundheitsschädlich ist.

 

Tomaten-Arten:

1) Zwerg-und Strauchtomaten: bis zu 6 cm hoch, kein Ausbrechen erforderlich. Je nach Sorte für Balkontröge, fürgroße Töpfe oder für die Freilandauspflanzung in den Boden geeignet, auch als Ampelpflanze. Früchte sind meistens rot, aber auch gelbe Sorten sind möglich; kirschgroße, geschmacklich ausgezeichnete Früchte. Hauptsorten sind Evita, Kremser Perle, Hofmanns Rentita, Boka, Jani, Babyboomer

2) Fleischtomaten: Pflanzen werden bis 1,60 m hoch, Früchte plattrund bis gerippt; zum Kochen, Grillen, aber auch für Salate, bis zu 600 Gramm/Frucht. Aufbinden/Ausgeizen erforderlich

3) Rispen-und Salattomaten: im Freien bis 2 m hoch, die Klassische, muss ausgegeizt werden

4) Cocktail-und Cherrytomate: bis zu 2 Meter hochwerdend, brauchen Gerüste, muss aber ausgegeizt werden. Für Frischverzehr, zum Zieren von Speisen usw. Sehr beliebt!!

5) Sonderformen wie Pelati, Saucentomaten, Steaktomaten etc.: bis zu 1,60 Meter hochwerdend; für Salate und für die Ketchup Produktion! Sehr saft- und ertragreich. Aufbinden erforderlich!!

 

Paprika-Typen:

Kleinste Formen sind Snackpaprika in Block- oder Spitzform, weiteres Block- und Spitzpaprika mit Gewicht 120-150g, dann immer größer werdende Paprika wie Bullhorn, Lamuyo und viele andere mit Fruchtgewicht bis 400g und mehr.

GEMÜSE des JAHRES 2024 in TIROL ist der „Knackige Luis“, ein sehr süßer undertragreicher Roter Spitzpaprika!

 

Pfefferoni / Chili gibt es milde wie Spiralpfefferoni, Grillpfefferoni wie Poxigo (Pimento di Padron), und vieleweitere, aber superscharfe wie Jalapenos, Habaneros, indische und mexikanischeTypen.

 

Gurken-Typen:

Auch hier halten Snackgurken mit Fruchtgrößen von 10-15 cm Einzug, das Kriteriumist der reiche Ertrag, die bitterfreie Schale und die rasche Reife (6-8 Wochen nach der Pflanzung!). Weiteres gibt es Midi-Gurken mit 18-25 cm, in diesem Spektrum sind auch die Feld-Gurken, die dicker sind und meist nicht bitterfrei, aber eben Gurken, wie es sie hauptsächlich nur im Sommer gibt. Die bekannten Schlangengurken sind 30-40 cm lang, sind meist aufwändiger in der Produktion, haben aber im Allgemeinen die größte Bedeutung.

 

Sie brauchen nicht viel, es genügt eine Terrasse, ein kleiner Balkon, es ist für jeden das Passende dabei! Und falls möglich: Ein kleines Gewächshaus schützt die Pflanze zusätzlich vor äußeren, negativen Einflüssen wie Regen und Hagel.

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Gemüsepflanzen
5.4.2024
Paprika, Pfefferoni & Chili

Paprika ist botanisch gesehen Capsicum annuum, gleich wie die Tomate oder die Melanzani ein Nachtschattengewächs.

Von der Pflanze her hoch giftig, so aber nicht die Frucht!

Pfefferoni waren die Ursprungsform, stammen aus Südamerika und sind botanisch gesehen auch „ganz was anderes“, nämlich Kreuzungen, Wildformen aus Capsicum pubescens, Capsicumfrutestens und andere. 

Die scharfen Pfefferonienthalten auch das richtige Capsaicin, ein geschmackloser Inhaltsstoff, deraber durch den besonderen Stoff Hautreizungen verursacht, damit einenbrennenden Schmerz, so auch im Mund, man nennt das dann „Schärfe“.

Je mehr Capsaicin, desto schärfer, je weniger bis gar keines, desto milder.

Paprika gibt’s bei uns in Europa erst seit 100 Jahren, jenen, den wir als Blockpaprika, Spitzpaprika, milden Pfefferoni usw. als „süß“ bezeichnen, roh oder gekocht gegessen werden kann.

Es ist das weltweit viertwichtigste Gemüse nach den Kräutern, Tomaten, Salaten, noch VOR Gurke, Zucchini, Karotte, Kohlrabi und Co. Er ist reich an Vitamin C und A.

Egal, ob Paprika oder Pfefferoni, die Anbaumethode ist ähnlich.

Sie werden im Jänner/Feber in ein durchlässiges Substrat angebaut und bis 0,5cm dick abgedeckt, dieKeim dauer kann bis zu 60 Tagen betragen, meist aber nach 10 Tagen bei den gängigen Sorten.

Die Keimtemperatur ist bei Paprika 20-22°C, bei Pfefferoni bis 28°C!!!!

Es ist eine sehr wärmebedürftige Kultur, das zieht sich bis in die Sommer, Herbst fort.

Ab Mai bilden sich Blüten aus, da müssen sie dann ins Freie und zwar an einen sehr warmen Standort, es braucht ein gut durchlässiges Substrat mit relativ hohen Nährstoffanteil, es hat sich die Schafwolle gut bewährt. Bei Tomaten funktioniert es aber noch besser.

Paprika mögen keinen zu kalkreichen Standort, wollen es eher humusreicher.

Die Pflanze braucht pro Tag 1-2 Liter Wasser, auch Pfefferoni brauchen das.

Wöchentliche Düngung übers Giesswasser mit einem Bioflüssigdünger macht die Pflanze sehr wuchsfreudig und ertragreich.

Man sollte sie nicht höherals 1 Meter werden lassen, die erste Blüte („Königsblüte“) ist gut auszubrechen, besonders bei großfruchtigen Paprika.

Wenn sie höher würde, ist es gut, sie abzuschneiden und die ab August ausgebildeten Früchte größer und intensiver werden zu lassen.

Die Paprika färben von grün (oder sogar oft schwarz) über gelb nach rot ab.

Es gibt dünnwandige (Neusiedler Ideal) zum Füllen, aber auch dickwandige (Türkischer Spitzpaprika).

Kleinfruchtige Snackpaprika werden immer beliebter. Sie sind bereits ab Juli erntbar, hingegen Paprika in unseren Breiten erst ab August. Die Haupternte ist ab September.

Für Pfefferoni gilt das gleiche. Lediglich die Chilis werden erst in der kühlen Jahreszeit richtig scharf und reif, dann aber richtig.

Für Pfefferonis bzw. Chilisgab es früher die Schärfeskala 1-10, wo 1 mild ist und 10 bzw. 10+++ sehrböse….

Heute gibt es die Skalierung nach „Scoville“, wobei ein Milder Spiralpfefferoni, der angenehme Schärfe und Würze aufweist und einem Gulyas noch gut tut, eine Schärfe von 500-1500 Scoville aus.

Die Weltmeister-Chilis wie Trinidad Moruga Scorpion oder Carolina Peaper Pepper (alles BhutJolokia-Chilis) weisen neuerdings 1,2 Millionen(!!!!!) Scoville aus.

Das bedeutet, dass man die 1,2-Milionen fache Menge einer nicht scharfen Speise kochen muss, damit man in dieser keinen scharfen Geschmack mehr verspürt.

Das heißt, ein Chili von 1x1 mm macht einen Chilieintopf von 10kg nahezu „ungenießbar“, also nur mehr scharf und böse….

Scharfe Chilis, die den heißesten und wärmsten Platz im Garten und auf dem Balkon wollen, lieben es zur Reife hin sehr stressig. Das heisst dann wenig gießen, austrocknen lassen, soviel Sonne wie möglich geben, dann wird’s richtig scharf.

Chilis sind unterschiedlich, was die Schärfe anbelangt, an der Spitze sind sie „milder“, um die Kerne herumextrem, oft aber auch unterschiedlich an der Pflanze selbst…schräg!

Chilis „schmecken“, wenn man den Riesenschock samt Tränen verdaut hat, nach Zitrone, nach Orangen, Tropicund Vanille, selten nach „Pfeffer“. Sie sind ja als Gewürz gedacht, nicht als Speise.

Man findet weltweit Blogs wie pepperjoe oder Chili-Fee. Die meisten Chilifreaks gibt es auf www.chiliheads.de

Da sind bis zu 3 Mio.Zugriffe in Deutschland pro Monat, vor allem um diese Zeit. Sie tauschen sichaus und nehmen voneinander die Samen usw. Es gibt stückweise sogar Tauschbörsen dafür.

Kleine Fruchtgemüseschule: Paprika, Pfefferoni & Chili

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Herbst
Pflanzen schneiden
3.11.2023
Rückschnitte im Herbst im Garten

Das Wetter schlägt endgültig Richtung Herbst um und damit wird Vieles FÄLLIG, nimmt man seinen Garten ernst.


Der Herbst ist DIE Zeit für Rückschnitte und Großreinmachen im Garten. Viele Pflanzen gehören zurückgeschnitten, vor allem Bäume und Sträucher. Sobald Pflanzen ihr Laub verlieren, kann man zu schneiden beginnen, einzig Stein- und Kernobst wird erst im Spätwinter geschnitten. Zierbäume (Ahorne usw.) sind aber etwas für den Herbst.


Grundsätzlich werden bei Bäumen und Sträuchern folgende Äste und Pflanzenteile abgeschnitten:

Abgestorbene Äste und Zweige, dünne Äste nahe dem Baumstamm, kranke Äste und Pflanzenteile, zu lang gewachsene Äste (direkt über dem jungen Trieb abschneiden), Äste, die sich überschneiden oder gegeneinander reiben.

Bäume und Sträucher, die in diesem Jahr gepflanzt wurden, müssen nicht ausgedünnt werden.

Das Holz der abgeschnittenen Sträucher und Bäume zerkleinert man beispielsweise im Häcksler, kompostiert es oder mulcht damit die Beete.

Kranke oder von Pilz befallene Zweige sowie Pflanzenteile gehören aber in die BIO-Tonne und nicht auf den Kompost oder ins Beet. Zudem sind alle Blätter erkrankter Teile aufzusammeln und zu entsorgen, damit die Krankheit nicht auf andere Pflanzen übergreift.


Stauden und Beeren-Sträucher zurückschneiden

Rittersporne, Phlox, Ehrenpreis, Salbei und so weiter werden nach dem letzten Blütenflor zurückgeschnitten, also jetzt. Man kann aber auch erst im Spätwinter zurückschneiden, wenn man es im Herbst nicht mehr schafft. Wenn man es aber im Herbst macht, dann stutzt man die Stauden ca. eine Handbreit über dem Wurzelansatz und entfernt abgestorbene Blätter und Zweige, die sonst im Winter faulen würden.


Nach der Beerenernte brauchen die Beerenobststräucher einen Rückschnitt, zum Beispiel Brombeeren oder Himbeeren.

Brombeeren werden im Spätherbst bzw. zum Winteranfang gestutzt. Hierbei schneidet man die alten Beeren tragenden Äste des letzten Jahres direkt am dicken Ast nahe der neuen Triebe ab. Auf diese Weise verhindert man, dass Milben auf den alten Zweigen überwintern und im Frühjahr die jungen Triebe befallen. Starke Seitentriebe sollten bis auf zwei Knospen gestutzt und am Rankgerüst befestigt werden.

Bei Himbeeren wird zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren unterschieden:

Sommerhimbeeren schneidet man direkt nach der Ernte zurück, während Herbsthimbeeren erst im Winter kräftig ausgelichtet werden.

Zuerst bindet man die neu gewachsenen Triebe auf und schneidet die schwächeren Ruten sowie jene Ruten bodennah ab, die in diesem Jahr Beeren getragen haben. Krankheitserreger, die sich auf den alten Ästen befinden, werden so entfernt. Abhängig von der Größe der Pflanze bleiben ca. 8 bis 10 Ruten nach dem Rückschnitt stehen.


Rosen

Normalerweise brauchen die meisten Rosen keinen Rückschnitt im Herbst, da die Pflanzen unter Umständen nicht mehr genug Zeit haben, um die verletzten Stellen vor dem Frost zu verschließen.

Zudem schützen alte Triebe die jungen, kürzeren Triebe vor Frostschäden. Bei Schädlingen und Rosenkrankheiten sollten jedoch die befallenen Triebe gründlich entfernt und die Rose – falls erforderlich – zurückgeschnitten werden. Bei gesunden Rosengewächsen genügt es, diese im Frühling ordentlich zu stutzen.


Hecken und Zier-Sträucher im Herbst schneiden?

Der letzte Rückschnitt erfolgt für Hecken von Oktober bis November, es ist JETZT aber höchste Zeit, weil sich sonst Vögel und andere Tierarten nicht mehr einnisten könnten. Falls es nicht schon zu spät ist.

Ein Herbstschnitt sollte zwischen Mitte Oktober und Anfang November stattfinden, wenn sie sich bereits fast in Winterruhe befindet. Wichtig ist, dass die Temperaturen über +5 Grad liegen. Auf diese Weise treibt die Hecke nicht mehr neu aus, sodass die jungen Triebe nicht erfrieren. Das alles gilt aber nicht für frühblühende Gehölze (Pfaffenhütchen, Kornelkirsche, Forsythie), die erst im Februar und März geschnitten werden.

Dicht gewachsene Hecken brauchen einen kräftigen Rückschnitt. Zuerst entfernt man beschädigte Äste und abknickte Zweige, bevor die Hecke in Form geschnitten wird. Hierzu schneidet man überhängende Zweige ab. Nach dem Stutzen sollte die Hecke im unteren Bereich breiter als im oberen Bereich sein. Auf diese Weise erhalten die Blätter auf niedrigen Ästen ausreichend Sonne und Luft. Auch hier gilt: Zu lang gewachsene Äste kürzt man unmittelbar über den jungen Trieben.

Das Wetter schlägt endgültig Richtung Herbst um und damit wird Vieles FÄLLIG, nimmt man seinen Garten ernst.

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