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Erwin’s Gartenschule

Linde – der Baum der Liebe(nden)

Warum ist die Linde der Baum der Liebe? 

Wegen ihrer herzförmigen Blätter in erster Linie und dem damit verbundenen Mythos (Am Brunnen vor dem Tore – der Mensch kehrt IMMER wieder zu seiner Linde zurück).

Linden haben eine gräuliche Borke (Rinde), sind glatt und wurden daher öfters „eingeritzt“ mit Liebesbotschaften, die darin verewigt sind. 

Von Linden gibt es sehr viele Arten und Sorten, die allermeisten sind bei uns in Mitteleuropa und somit Tirol auch 100% winterfest, das heißt, ein Baum für höhere Aufgaben.

Die beiden wichtigsten bei uns sind die Sommerlinde und die Winterlinde, die durch ein einziges Merkmal gut zu unterscheiden sind. Die Blätter der Sommerlinde sind unterseitig leicht weißlich behaart, jene der Winterlinde bräunlich. Beide haben in der Humanmedizin überragende Bedeutung, besonders die Blüten, aber auch in Deodorants durch ihren leicht süßlichen Charakter.

Was bewirken Anwendungen (Tees, Tinkturen, Cremes, Öle etc.) mit Lindenblüten?

Sie sind beruhigend, blutdrucksenkend, harntreibend, fiebersenkend, verdauungsfördernd, schmerzlindernd. Sie helfen bei Appetitlosigkeit, Verstopfung, Hitzewallungen, Hustenreiz, Schlafstörungen, Migräne, Rheuma u.v.m.

Honige werden mit Lindenblüten aromatisiert (eingelegt). Flavanoide, Saponine, Gerbstoffe und viele ätherische Öle als Inhaltsstoffe sind dafür verantwortlich. Die Blüten dienen auch der Speisendekoration oder als Beigabe in Kaltgetränken, mit und ohne Alkohol. Die jungen Blätter und Blüten werden dem Salat beigemengt, dies ergibt ein proteinreiches und erfrischendes Mahl.

Die Blütezeit der beiden groß wachsenden Bäume sind Juni bis August, die Sommerlinde blüht jedoch etwas zeitiger als die Winterlinde.

Nicht jeder kann so einen groß wachsenden Baum – wird bis 20m hoch und 15 m breit – in den Garten pflanzen, es gibt daher auch Säulen- und Kleinkronenformen wie die interessante Sommerlinden-Sorte „Winter orange“, bei welcher sich die Rinde und Zweige im Winter kräftig orange verfärben und sich so als Kontrast vor weißen Wänden oder im Schnee gut abhebt und einen hohen Zierwert besitzt.

Die Herbstfärbung der Linden ist auch sehr schön goldgelb. Der ganze Baum ist und wirkt sehr anmutig, außergewöhnlich und edel und ist zudem auch ein guter Schattenspender wenngleich er Zeit braucht, „anzukommen“.


Linden benötigen tiefgründigen, humosen, leicht sauren Boden, nicht allzu kalkreich und salzreich (Winterstreudienste), das ist nichts für sie. Es ist kein typischer Straßen Baum, eher ein Park Baum, Haus Baum, Gartenbaum.

„Herlinde“-n verehren den Baum und treffen sich quer über den Kontinent jährlich an deren Namenstag.

Weitere besondere Lindenarten sind die Silberlinde (mit leicht silbrigem Laub), die Mongolische und die Holländische Linde mit hellerem Laub und sogar manchmal leicht geschlitzt. Diese werden künftig stärker unser Stadtbild prägen, sie sind, wie auch die heimischen Linden absolut windunempfindlich, eine hervorstechende, tolle Eigenschaft!

Linden werden hauptsächlich in der ersten Jahreshälfte, wenn es frostfrei ist, gepflanzt, aber auch im Herbst ist es möglich. Der Boden muss wirklich GUT sein, nicht verdichtet, sondern locker. Sie ist auch empfindlich gegen „zu asphaltieren“.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
24.6.2022
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Balkon
Blumen / Blüten
Balkonblumen
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26.4.2024
Balkonblumen Sorten & Trends

Zweifelsohne gehören Balkonblumen zu jenen Kulturgütern, die unser Land prägen. Wie kaum ein anderes Bundesland wird der Sommer so eng mit Tradition, alten Häusern, schöner Landschaft, herrlichen Bergen und schön geschmückten Balkonen in Verbindunggebracht wie Tirol.

Dies sollten wir nicht nur bewahren, auch, um den Gärtnern hierzulande das Überleben zu ermöglichen, sondern auch, um unsere Häuser zu schmücken!

Das gehört nicht zum „Guten Ton“, sondern macht jedem Einzelnen von uns Freude, wenn sich der Wachstums-und Blüherfolg einstellt. Schließlich sollte man jenes Maß an Sympathie und Respekt für die Pflanzen aufbringen, die ihnen nicht nur das Überleben, sondern auch das Gedeihen, noch dazu versehen mit dem Wort „prächtig“, anheften!

Traditionelles und Neues mischen

Viele Balkonbesitzer sehen im Balkon „ROT“, was nichts anderes bedeutet, dass rote Hängepelargonien (auch Balkonprinz genannt) untrennbar mit ihrem Haus verbunden sein müssen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, aber vielleicht schaut man dann doch da und dort ein wenig über den Tellerrand hinaus.

Pelargonien

Pelargonien gehören zu unserer Tradition, fast so wie die Lederhos`n oder der Speck. Pelargonien fühlen sich in Tirol zwar sehr wohl, stammen aber eher aus trockenen und wärmeren Gefilden. Das Wohlfühlen beruht auf der Tatsache der warmen Tage und kühlen Nächte, verbunden mit einer gewissen Luftfeuchtigkeit. Gießt man Pelargonien zu stark, so provoziert man ein Missverhältnis in der Pflanze und diese kann Auswüchsewie geplatzte Zellen (Korkflecken auf der Blattunterseite) bilden. Das Ausbrechen verblühter Blüten ist kein Muss, eher ein Soll! Ansonsten ist das wöchentlich 2-malige Flüssigdüngen über das Gießwasser eine Bedingung für üppiges Wachstum und freudiges Blühen.

Hängepetunien

Häufiges Düngen ist auch die Grundvoraussetzung für Blüh- und Wuchskraft bei Hängepetunien, der zweiten Hauptpflanze am Balkon. Die Farb- und Sortenpalette wird jährlichgrößer, den Überblick zu bewahren, tut sich sogar der Profi schwer. Sie bestechen durch schnelles, üppiges Wachstum und Blüte schon im Mai!

Begleiter

Nebst den beiden Hauptdarstellern am Balkon gibt es eine Reihe von wichtigen Begleitern, die ohne weiteres auch untereinander mischbar sind.

Die wichtigsten Begleitpflanzen sind mittlerweile auch für die Bienen wichtige Nektarspenderwie die Sanvitalie, die Bidens (Goldmarie), aber der Zauberschnee (Euphorbia) in weiss und rosa.

Farben

Gelb sollte maximal 20-25% am Balkon verwendet werden, weil dann nämlich nicht mehr alles „golden“ ist, was glänzt, sondern die anderen Farben untergehen.

Nicht nur gelb oder weiss, auch die anderen Farben samt den dazugehörigen Pflanzen sollten nicht vergessen werden. 

 

Andere Sortimente abseits der „Stars“:

Bacopa (Schneeflocke)
Gibt es in rose-lila. Achtung! Sie sollte niemals austrocknen, ist gut kombinierbar mit aufrecht wachsenden Pelargonien und anderen mittelstarkwüchsigen Pflanzen.

Callibrachoa
Gibt es in vielen neuen Farben und Sorten. Anspruchsloser als früher, weil züchterisch stark verbessert. Für sonnige Standorte hervorragend geeignet. Es gibt sie mittlerweile in praktisch allen Balkonblumenfarben, ist hervorragend kombinierbar und ist weltweit derzeit die am meisten angebaute Balkonblume! Ist heuer in der Balkonblume des Jahres enthalten, welche als 3-Sortentrio angeboten wird.

Sunsatia / Nemesia / Elfenspiegel
Diese sehr auffällige, früh blühende Pflanze in leuchtenden Farben, welche IDEAL für HÖHERE Lagen ist, weil sie kalte Nächte (sogar leichten Frost) verträgt.


Brachyscome
Das Spanische Gänseblümchen mit gedrungenem Wuchs ist ausgezeichnet sowohl für mittelstark wüchsige, sonnige Balkonkisten, aber auch als Beetpflanze     geeignet! Eine echte Superpflanze!

Osteospermum
Sie gilt sowohl als Beet- als auch Balkonblume für sehr sonnige und heiße Standorte, wie eben alle Mittagsblumengewächse (Gazanien). Hat hervorragende Durchblüheigenschaften.

Bracteantha
Diese 50cm hoch wachsende Strohblumensorte ist ausgezeichnet für Beet und Kübel, auch für den Balkon geeignet.

Verbena
Diese Hängeverbene besticht durch große Blüten, hohe Resistenz gegenüber Echten Mehltau und vor allem Durchhaltevermögen, was Blüte betrifft. Hervorragend in gemischten Kisten, erhältlich in über 10 Farben.

Strukturpflanzen
Sind jene Pflanzen, die weniger durch ihre Blüte, denn durch ihren Wuchs und die dadurch verbundene Lockerheitam Balkon bestechen. Dazu gehören nicht nur die beiden Oldies Asparagus und Elfengold, sondern auch der Hängebambus (Eragrostis), die Süßkartoffel (Ipomeabatata) oder die elegante Glechoma.

Euphorbia „Diamond Frost“
Mitunter das Beste in Weiß, was es am Balkon zu verwenden gibt! Super durchblühend, feine Blüte(wie kleine Frostkristalle), akazienartiges Laub, das sich nachts und bei Regen schließt und dadurch schützt. Hält Hitze und Trockenheit toll aus und ist gut mischbar mit den meisten mittelstarken Balkonblumen! Blüht bis zum Frost!

Lobelia (Männertreu)
in Blau, Weiss, Rosa, Pink. Wunderbare, kaskadenartig wachsende Balkonblume für Hitze und Halbschatten!

Fuchsien, Knollenbegonien
Unverzichtbar für den leicht ab sonnigen Balkon, hervorragende Blüher, mitunter windempfindlich, aber nicht immer.

Hängenelken
Neue Sorten und die bewährten Tiroler Hängenelken (in Rot) sind untrennbar mit unserem Land verbunden, sind aber Randsortimente.

Zwei Besonderheiten seien noch erwähnt, die vielseitig verwendbar sind:

1) die Schwarzäugige Susanne (beliebt in den Farben Orange, Rot und Gelb mit Auge) sowohl als Ranker für einSpalier, einen langen Stab, eine Dachrinne verwendbar, als auch in der Balkonkiste gemischt mit Pelargonien oder Hängepetunien. Achtung! Anfangs wenig gießen, Düngung erst ab Ende Mai, dann aber richtig!

2) die Dipladenia,eine Pflanze mit roten weiss oder rosafarbenen, großen Glockenblüten, die wirdauch als Mandevilla oder Sundevilla angeboten. Es ist ein Rankgehölz, welches nicht winterhart ist und für sehr sonnige Standorte sowohl solitär auf einem kleinen Rank Gitter, als auch in der schwachwüchsigen Balkonkistenmischung prächtig gedeiht, keine hohen Ansprüche hegt, leicht zu überwintern im kühlen, hellen Raum, blüht dann sogar meist durch!

Wie sind Balkonblumen zu pflegen?

Die beste Erde mit viel Struktur, guter Düngerbevorratung und hohem Wasserspeichervermögen, wenn geht als Bio-Erde, weil da Torf gespart wurde.

Schafwolle als Pellets als Grunddüngung in die Erde mischen und dann einen guten flüssigen Dünger, um wöchentlich ab Juni 2x wöchentlich übers Giesswasser nachzudüngen!

Wenn das alles passt, hat man kaum Probleme mit Läusen usw. Wenn es doch passiert sein sollte, nur auf Nützlings-und Bienen-schonende Präparate zurückgreifen wie Neem-Öl!

 

 

Zweifelsohne gehören Balkonblumen zu jenen Kulturgütern, die unser Land prägen. Wie kaum ein anderes Bundesland wird der Sommer so eng mit Tradition, alten Häusern, schöner Landschaft, herrlichen Bergen und schön geschmückten Balkonen in Verbindung gebracht wie Tirol.

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Frost
Blumen / Blüten
Boden
19.4.2024
Frostnächte

Viele Menschen haben in Vorfreude auf den Sommer bereits eifrig gepflanzt, auch Vieles, was keine Fröste verträgt, bzw. was durch die Vorkultur im Gewächshaus entsprechend „weich“ und noch nicht abgehärtet ist. Teilweise wurden sogar schon Tomaten und Gurken im Freien ausgepflanzt…..

Wie schlimm sind Frostschäden und was machen sie mit den Pflanzen, wenn dies passiert?

Was kann der Frost anstellen, das noch länger als momentan sichtbar, nachwirkt? Der Frost ist zellenzerstörend, lässt Knospen „explodieren“ und Zellsäfte (Zucker, Peptide, Aminosäuren) austreten, die  dann Pilze und Schädlinge anlocken.

 

Was tun?

Pflanzenstärkende Tees anwenden: Kamillenblütentee, Ackerschachtelhalmbrühe, Salbeiauszug. Das fördertund unterstützt den Zellverschluss und die Wundheilung sehr. Selbst im Sommer kann es beispielsweise an Früchten noch Folgen dieses Frostes geben, vor allem bei jungen Marillen, Pfirsichen etc.

Wann schneidet man Frostschäden einfach weg?

Prinzipiell gar nicht, aber natürlich sind solche optischen Schäden auch dann und wann zu entfernen, manchmal MUSS man auch zurückschneiden, sollte sich aber eher auf Blumen und Zierpflanzen beschränken, nicht wirklich gut bei Obstbäumen.

Wann kann man das Vlies wieder runtergeben, wann macht es Sinn?

Bei jedem Grad ÜBER dem Gefrierpunkt kann man es nachts herunten lassen, im Endeffekt aber erst wirklich bei beständigen, nächtlichen Plusgraden. Das betrifft praktisch allegefährdeten Pflanzen, Balkonblumen, Kübelpflanzen, Terrassenpflanzen, Gemüse,Obst (in Blüte). Wenn der Tag mal 10°C hat, dann gehört es ohnehin weg, das ist klar.

Bitte nicht sofort zu düngen beginnen, um die Pflanzen zum Wachstum zu „zwingen“, das ist das Schlechteste, die Pflanzen brauchen zuerst mal Kontinuität, Erholung etc.

 

Was passiert bei Frost (UNTER 0°C, das heißt ab minus 1-2 Grad)?

Frost dringt in Jungtriebe, Blüten, Jungfrüchte ein. Frost richtet hohen MECHANISCHEN Schaden an, die Folge ist dann das Platzen der Zellen, wo dann Zuckerverbindungen mit dem Saft austreten. Folgen sind auch ein sehr hoher Schädlingsdruck im Anschluss, weil durch den Austritt des Saftes solche angelockt werden, auch Pilze. Das ist nur ein Folgeschaden, der erst in einigen Wochen zum Tragen kommt, im Moment ist es dann der bevorstehende Ertragsausfall.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Frost zerstört indiesem Stadium die Pflanzen.

Betroffen sind Gemüse,Kräuter, die nicht winterfest sind und keine Frosttemperaturen aushalten. Aberauch Blumen, Obstgehölze, nicht nur Äpfel, auch Himbeeren, Heidelbeeren, diefrüh blühen, aber auch Erdbeeren, die grad blühen!

Kübelpflanzen, die man schonrausgestellt hat wie Fuchsien, Margeriten, aber sogar Ziergehölze wie schöne,japanische Ahorne, Fliederblüten etc.

 

Ein weiterer Aspekt ist derSchneedruck:

Unbedingt abschütteln, wenner zu schwer wird, ansonsten aber bei nicht gefährdeten Pflanzen oben lassen,weil er Schutz bieten, es bleibt drunter „warm“.

 

Was kann man aktiv tun?

 

Frostberegnung!

Auf die Minusgrade abwartenund dann sofort auf Dauerbetrieb schalten, Sprich ständig über die Pflanzensprühen! Pro Minusgrad muss 1 mm Eisschicht drauf sein, unter minus 5 wird danndie Last zu schwer…. Ist im Hausgarten eher schwierig anzuwenden.

 

Abdecken mit Vlies!

Eine Schicht Gemüsevlieshaltet minus 5-6°C ab, die Pflanzen müssen ganz bedeckt sein, nicht nur „einbissl drauflegen“, 2 Schichte, die aber dann schwer sind, halten minus 8 ab!

Bei 2 Schichten können diePflanzen drunter brechen (Rosen, Hortensien, Marillen).

 

Baldrianblütenextrakt! WÄRMEGEBER!

Leider immer noch schwer zukriegen, aber wirksam. Ein paar wenige Tropfen auf einen Liter Wasser geben,nachmittags gespritzt, hält für 12 Stunden Frost bis minus 5°ab!

 

Wie schlimm sind Frostschäden und was machen sie mit den Pflanzen, wenn dies passiert?

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Bäume
Schädlinge
Pflanzenschutz
8.9.2023
Der Buxbaumzünsler

Gerade eben hat er sich nach Jahren hartnäckiger Bekämpfungsarbeit scheinbar verabschiedet und die ganzen Bux in unseren Gärten und Eingangsbereichen haben sich wieder erholt, sind gesund gewachsen, schon ist er wieder zurück.


Der Buchsbaumzünsler

Schon die richtige Sortenwahl kann einem Befall vorbeugen. Als widerstandsfähig gelten alle stärker wachsenden Buchs-Sorten wie Buxus sempervirens 'Arborescens' und 'Elegantissima' sowie schwach wachsende Sorten des kleinblättrigen Buchsbaums (Buxus microphylla) wie 'Herrenhausen' und 'Faulkner'.

Sehr anfällig sind dagegen der beliebte Einfassungsbuchs (Buxus sempervirens 'Suffruticosa') sowie die Einfassungs-Sorte 'Blauer Heinz'. Geschnittene Pflanzen trocknen wegen ihres dichten Wuchses nicht so leicht ab und sind daher grundsätzlich anfälliger als ungeschnittene.


Bekämpfung

Wenn Buchskugeln/Sträucher innerhalb von kurzer Zeit von innen heraus kahlgefressen werden, so sind das die gefährlichen Raupen des BB-Zünslers mit klingendem Namen Cydalima perspectabilis,

Die Raupen sind in erster Linie die Übeltäter, die große Bestände vernichten. Die Raupen sind bis 4cm lang, gelbgrün mit dunklen Punkten und einer schwarzen Kopfkapsel und den typischen langen weißen Borsten. Der Falter selbst ist weißlich mit brauner Einrandung, nicht so auffällig und ebenso 4-5 cm groß.

Vermutlich ist der Zünsler durch Buchsimporte aus Fernost vor 25 Jahren nach Europa gekommen, hat sich hier eingenistet und ist seit 15 Jahren in Tirol sesshaft!

Typisch sind die festen „Spinnennetze“, die schön dicht gewebt sind und kleben, die Kügelchen dazwischen sind dann die Kotkrümel.

An den Blättern von Buchsbaum sind schon im Frühjahr ab Ende März/Anfang April Fraßschäden zu sehen. Bei starkem Befall kann auch die grünen Rindenteile angefressen werden.

Im Laufe des Jahres kann es zu erneutem Befall kommen, da die Tiere bis zu drei, manchmal vier Generationen pro Jahr bilden.

Die Tiere überwintern als junge Larven in einem Gespinst in den Buchsbaumsträuchern. Bei Temperaturen von ca. zehn Grad im Frühjahr beginnen sie mit dem Fraß - also ab März. Nach Abschluss der Larvenentwicklung schließen sich Verpuppung und Falterschlupf an.

Die Eier werden in Gruppen zu ungefähr zwanzig Stück auf der Blattunterseite abgelegt.

Bisher geht man davon aus, dass der Schädling pro Jahr drei, unter sehr günstigen Entwicklungsbedingungen eventuell sogar vier Generationen bildet. Das heißt, die überwinterte ab März, dann Mai, dann Juli, dann September. Man sollte also jetzt im Mai die Falter bekämpfen und sie an der Eiablage hindern und dann im September wieder die Raupen bekämpfen.


Bekämpfung der Raupen mit Bacillus thuringiensis (XenTari), dem natürlichen Gegenspieler. Einem Bakterium, das mehrmals pro Jahr gespritzt werden muss und speziell  ab September den ganzen Monat lang 2x anzuwenden ist. Auch Wermuttee hat eine gute Wirkung, hier erwischt man oft den Falter bei der Eiablage bzw. wenn die Raupen daraus schlüpfen, bevor sie sich dann verpuppen. Nützlinge sind eindeutig besser als chemische Anwendungen.

Natürliche Spritzmittel wie das bekannte Neem-Öl, dem Öl des Niembaums, sind Mittel gegen den Falter. Neuerdings kann man auch versuchen, die Tiere „mechanisch“ zu bekämpfen. Man verwendet „ultrafeines Calciumcarbonat“, das bedeutet sehr, sehr fein vermahlenen Kalk. Man löst diesen, niedrig dosiert, in warmem Wasser auf und sprüht dieses Gemisch unter Schütteln in die Mitte des befallenen Strauchs. Die „Feinstaubbelastung“ lässt die Tiere verenden, egal ob Falter oder Raupe. Klingt kompliziert, hat aber sehr gute Wirkung und man vergiftet seinen Garten nicht!

Buchsbaumersatzpflanzen gibt es zudem auch schon zur Genüge. Eine davon ist der sogenannte „Bloombux“, der ein wenig einer Almrose ähnelt, aber nicht heimisch ist. Er kann geschnitten werden, mag unsere Böden, hat keine Schädlinge und findet langsam in unseren Gärten Einzug und blüht sogar.

Wie gesagt: Retten wir wieder unsere Buchspflanzen. Aber irgendwann muss man sich ernsthaft Gedanken machen, was wir tun, wenn die Pflanze tatsächlich ausstirbt!

Gerade eben hat er sich nach Jahren hartnäckiger Bekämpfungsarbeit scheinbar verabschiedet und die ganzen Bux in unseren Gärten und Eingangsbereichen haben sich wieder erholt, sind gesund gewachsen, schon ist er wieder zurück.

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