Emailoffice@blumenpark.atTelefon+43 (0) 512 30 28 00Öffnungszeiten

Mo – Sa: 09.00 – 18.00 Uhr  |  Sonn- & Feiertags: 10.00 – 16.00 Uhr

Erwin’s Gartenschule

Auf verlorenem Posten: „Ein Garten-Bauer ohne Fette Henne“

Es gibt hier über 400 Arten auf der Welt, viele Heimische und Typische und sie sind eigentlich unverwechselbar. In Kontakt war jeder schon, die ganzen Namen sind lustig, die man ihr gibt – daher das kleine Wortspiel im Betreff.

Wir sprechen über Sedum = Fetthenne, Mauerpfeffer oder Tripmadam


Eine Sukkulente (Fettpflanze) auf dem Weg nach oben.

Seit dem Dachbegrünungsboom in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wieder Aufschwung genommen hat, rückt „Fetthennen“ wieder mehr und mehr ins gärtnerische Bewusstsein. Jahrzehntelang war das Pflanzen von Sedum zuvor weitgehend den Landschaftsgärtnern überlassen, denen diese Gattung für die großflächige Nutzung im öffentlichen Grün (Parks und Grünanlagen) gerade recht war, denn Sedum 

  • verträgt es ausgesprochen trocken
  • ist auch für schwere Lehmböden geeignet (die meisten Arten zumindest)
  • stellt keine besonderen Ansprüche
  • wird selten von Krankheiten oder Schädlingen heimgesucht
  • lässt sich gut kombinieren
  • ist absolut pflegeleicht

Niedrige Arten machen selbst an problematischen (Dächer, trockene Hausränder, zwischen Steinplatten, Schotterrasen) Plätzen als Boden Decker etwas her, mit höheren Arten lassen sich Beete gliedern oder einrahmen. Ihre vergleichsweise späte Blütezeit ab dem Hochsommer passt gut ins Konzept. Ideal auch, dass sich die Fetthennen-Arten so leicht vermehren lassen und das wirkt sich günstig auf den Preis (ist eine günstige Pflanze) aus.

Im Hausgarten wollte früher kaum jemand Sedum haben. Die Fetthenne galt als altmodisch und passte wohl tatsächlich nicht zu den trendigen Pflanzen wie Thujen und, Gräsern und Bambus in eine moderne Reihenhausanlage.

Die "Überlebenskünstler" sind jedenfalls wieder modern. Und warum sollten sich Hobbygärtnerinnen und -gärtner auch nicht all die Vorteile der Fetthennen zunutze machen, die Profis schon so lange schätzen? 

Man braucht nicht einmal einen Garten, um diese Pflanzen in Szene zu setzen. Sedum ist ideal, um Kübel, Balkonkisten oder Tröge zu bepflanzen. 


Sehr attraktiv sind in solchen Arrangements auch die Kombination mit Sempervivum (Hauswurz).

Die in Gärtnereien erhältlichen Sedum-Arten und -Sorten sind allesamt Stauden, die Erfolgserlebnisse versprechen – und dieses Versprechen sogar halten. 

Fetthennen haben übrigens einen zusätzlichen ökologischen Nutzen. Viele Arten (Sedum acre, S. album, S. rupestre und S. spurium) sind als Pollenquellen für etliche Bienen-Arten wissenschaftlich belegt. 


Die wichtigsten Arten:

Mauerpfeffer Sedum acre ist mit einigen anderen Arten zusammen DIE Pflanze für Dachbegrünungen! Sie färben sich von gelb zu orange und rot, manchmal auch grau und mintfarben. Das betrifft die Blattfarbe unterschiedlich der Jahreszeit. Die Blüten treten in Massen auf, sind ein Farbenmeer und in Luftaufnahmen von Häusern ein Eyecatcher.

Tripmadam Sedum rupestre ist den meisten durch Gebirgswanderungen bekannt und auffällig. Die graugrünen Triebspitzen können frisch verzehrt werden, vor allem in Gerichten verwendet – frisch versteht sich – bringen eine Schärfegeschmack in Salat und Beilagen, schauen dort auch hübsch aus. Wichtig sind aber auch als Futterquelle für viele Wildbienen und sonstige Insekten während ihrer Blütezeit im Spätsommer. Daher weitestgehend am Standort belassen!

Fetthenne Sedum spectabile und S. telephium sind hohe Sedumarten bis zu 50 cm und blühen in rosa und rot von Sommer bis Spätherbst, je nach Sorte. Dort wuselt es nur so von Bienen. Die Blütenstiele werden auch getrocknet und sehen ein bisschen aus wie „Broccoli“, sind schön in Gestecken und Sträußen.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
14.10.2022
zurück zur Übersicht

Ähnliche Beiträge

Frühling
Balkon
Gartenarbeit
Garten
7.3.2025
Die Gartensaison beginnt - und mit ihr die ersten kleinen und gröberen Fehler

Jetzt beginnt die Pflanzzeit und Arbeit im Garten.

Winterharte Pflanzen (Bäume und Sträucher, Obstbäume, viele Blumen und Kräuter) sind schon Freiland tauglich, bei manchen können Fehler passieren!

 

Für viele beginnt im März die Gartensaison – und mit ihr die ersten Fehler.

Zu früher Schnitt, falsche Düngung, ungeduldiges Pflanzen: Wer jetzt klug handelt, erspart sich später Ärger und freut sich auf einenblühenden Frühling.

Welche Fehler sollte ich vermeiden?

Frostempfindliche Pflanzen zu früh ins Freie stellen

Fehler: Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Zucchini, aber auch Sommerblumen, Kübelpflanzen (Oleander, Margeriten) zu früh ins Freiesetzen, wodurch sie Frostschäden erleiden können.

Lösung: Warten, bis die Nachttemperaturen konstant über 5°C liegen, nötigenfalls wärmegebendes Vlies verwenden.

 

Rasenpflege zur falschen Zeit oder mit falschen Methoden

Fehler: Vertikutieren oder Düngen, wenn der Boden noch zu kalt und zu nass ist.

Lösung: Warten, bis die Bodentemperatur über 10°Cliegt und sichtbares Graswachstum einsetzt.

 

Obstbäume und Sträucher zu spät oder falsch schneiden

Fehler: Zu spät im März schneiden oder falsche Schnitttechniken anwenden.

Lösung: Den Schnitt bis Mitte März abschließen, danach mehr nur auslichten. Ballhortensien lediglich die Spitzen abschneiden (sonst blühen sie nicht), frühblühende Sträucher nicht schneiden!

 

Überdüngung oder falsche Dünger verwenden

Fehler: Zu viel stickstoffhaltigen Dünger zu früh aufbringen.

Lösung: Kompost oder organische Langzeitdünger verwenden und Stickstoff nur bei Stark-Zehrern (Kohlgemüse, späterRasenflächen) anwenden.

 

Falsche Saatvorbereitung oder Aussaat

Fehler: Samen zu tief säen oder ohne Vorquellen, was zu langsamer oder ungleichmäßiger Keimung führt.

Lösung: Harte Samen über Nacht einweichen und feine Samen mit Sand mischen.

 

Bodenbeschaffenheit und pH-Werte ignorieren

Fehler: Pflanzen ohne Bodentest einpflanzen, was zu schlechtem Wachstum führen kann.

Lösung: Bodenprobe machen, was man nicht jährlich macht, aber doch bei größeren Vorhaben und nach schwierigen Jahren.

 

Frostschutz ist im März/April besonders wichtig, da dieTemperaturen nachts noch unter den Gefrierpunkt sinken können.

Hier sind einigeTipps, um Pflanzen vor Frost zu schützen:

 

Pflanzzeitpunkt beachten:

Besonders in höheren Lagen frostempfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freie pflanzen.

Schutzabdeckungen verwenden:

Vliesabdeckungen oder Folientunnel nützen, um Pflanzen vor nächtlichem Frost zu schützen. Diese Materialien halten die Wärme am Boden undschützen die Pflanzen.

 

Kälteschutz durch Mulch:

Eine Mulch Schicht um die Pflanzen herum hilft, die Bodentemperatur zu stabilisieren und bietet zusätzlichen Schutz vor Kälte.

 

Frostschutz gegen Kälte sprühen:

Besonders Blüten sind bei etlichen Obstbäumensensibel (Marille, Pfirsich, Kirsche), dagegen hilft eine nachmittägliche Spritzung mit Baldrianblütenextrakt, was die Pflanze von innen wärmt und dadurch für eine Nacht Frost abgehalten werden kann.

 

Pflanzen an geschützten Standorten platzieren:

Pflanzen in die Nähe von Wänden oder Gebäuden stellen, die Wärme speichern und abgeben können.

 

Bewässerung vor Frostnächten:

Den Boden vor einer Frostnacht gut eingießen, da feuchter Boden die Wärme besser speichert als trockener Boden.

Nötigenfalls Frostberegnung machen, was im Hausgarten schwierig ist und man auch Wasser sparen sollte, gerade in trockeneren Wintern.

 

 

Jetzt beginnt die Pflanzzeit und Arbeit im Garten. Winterharte Pflanzen (Bäume und Sträucher, Obstbäume, viele Blumen und Kräuter) sind schon Freiland tauglich, bei manchen können Fehler passieren!

zum Beitrag
Wintergarten
Einwintern
Kübelpflanzen
25.10.2024
Einwinterung von Kübel- und Terrassenpflanzen

Welche Pflanzen sind davon betroffen?

ALLE frostempfindlichen Pflanzen auf der Terrasse und dem Balkon!

Sundevilla, Oleander, Bougainvillea, Margeriten, Enzianbaum, Jasmin, Wandelröschen, Zitrusbäumchen etc.

 Jetzt muss man die Pflanzen schön langsam auf ihren Überwinterungsplatz stellen und der wäre:

Ganz allgemein: nachts unter 10 Grad Celsius, hell (Tageslicht) und eine Stelle, wo man gelegentlich hinkommt zum Giessen (nicht zum Düngen, weil das soll man ja nicht gleich, erst im Spätwinter beginnend).

 

Wie und wann schneide ich zurück?

Generell beim Einräumen, weil man sie eh in Arbeit hat und ihr dann den meisten Druck nimmt (durch Reduktion des Volumens).

Die meisten Pflanzen kann man um bis zu 2/3 reduzieren, den Oleander um die Hälfte, Zitrus nach Form schneiden.

Die meisten schneidet man in „Form“.

 

Welche Gefahren lauern?

Schildläuse, Blattläuse, Spinnmilben

Am besten beim Einräumen mit einem biologischen Seifenlaugen-, Rapsöl- oder Paraffinölprodukt absprühen und dann alle paar Wochen beobachten. Spritzungen mit vitalisierenden Tees und Brühen (im Blumenpark erhältlich), bestehend aus Brennnessel und Schachtelhalm alle paar Wochen – vorbeugende Anwendungen sind immer besser.

 

Wann umtopfen?

Im März oder April erst, da ist die beste Zeit.

 

Herbstdüngung:

Ja, bitte, wird nicht schaden, wenn man einmal Erwins Reifedünger einstreut, nicht öfters.

 

Tipp!

Gar nicht erst daran denken, in einer unbeheizten Garage oder unter einer Pergola zu überwintern, auch nicht mit doppelt und dreifach Vlies und Folie - es macht einfach null Sinn!

Vielleicht überlebt es mal eine Engelstrompete oder ein Olivenbäumchen, aber das sind dann die Ausnahmen von der Regel!

 

 

Welche Pflanzen sind davon betroffen? Wie und wann schneide ich zurück? Welche Gefahren lauern?

zum Beitrag
Aussaat
Balkon
Garten
16.8.2024
Samen aus dem Garten selbst ernten und aussäen

Wer nachhaltig und im Kreislauf denkt, sein persönliches Erfolgserlebnis verbuchen und gleichzeitig etwas Geld sparen will bei der Anzucht seiner eigenen Blumen, Kräuter und Gemüse, kann jetzt im Herbst Samen ernten.

Allerdings gibt es einige Dinge zu beachten:

Es ist Zeit, über den Tellerrand zu schauen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Bei der Ernte denkt man nämlich nicht nur an einen gefüllten Magen, sondern auch an die Aussaat für das nächste Jahr: es ist ein guter Zeitpunkt, Samen zu ernten undzu sammeln.

Unterschiedliche Pflanzen bilden unterschiedliche Sorten an Samen aus. Entsprechend unterschiedlich müssen sie auch geerntet werden.

Die Samen, die am Balkon anfallen und den meisten Gärten unterteilt man an dieser Stelle stark vereinfacht und grob in zwei Kategorien: trockene und feuchte Samen

Wichtig:

1.         Samen beider Sorten sollten erst dann geerntet werden, wenn sie reif sind. Ansonsten keimen sie kaum oder gar nicht.

2.         Außerdem müssen sie vor der Lagerung trocken sein: Sie fangen sonst an zu schimmeln!

3.         Am besten legt man sie breitflächig aus, in Schälchen, auf Zeitungspapier oder in leere Streichholzschachteln. Die Papphülle soll besonders gut die Feuchtigkeit entziehen.

4.         Kühl, trocken und dunkel gelagert, bleiben die meisten Samen je nach Sorte etwa drei Jahre lang keimfähig.

Viele Sorten wie Ringelblume, Wicke oder Kapuzinerkresse sammelt man von Hand und direkt an der Pflanze.

Hülsenfrüchte wie Bohne, Erbse etc. erntet man „unaufgeplatzt“, wenn die Früchte sich„verdrehen“, danach dann unbedingt nachtrocknen. Ebenso bei Doldenblütlern wie Karotten, Dille, Kümmel, Fenchel etc.

Wichtigist trockenes Wetter, ideal ist Sonne, damit die Samen gut trocknen und es auch bleiben.

Fast täglich sollte man die Samenstände kontrollieren und beobachten, damit sie nicht von selbst abfallen.

TIPP:

Wenn man beispielsweise einen Damenstrumpf darüberstülpt, kann man die Samen darin „reinfallen lassen“, sie gehen dadurch nicht verloren und bleiben sauber und trocken, auch Vögel und Insekten können sie nicht „ernten“.

Ob die Samen reif sind, kann man ganz einfach feststellen: Sie lassen sich leicht absammeln oder ihre Samenhüllen lassen sich leicht öffnen. Oft sind sie auch schon braun, trocken und hart.

 

Feuchte Pflanzensamen ernten:

Bei  Tomaten beispielsweise muss man deshalb die Samen aus den ÜBERREIFEN Früchten herauslösen. Man schabt sie vorsichtig mit einem Löffel heraus, spült sie unter fließendem Wasser ab, bis sie sauber sind und trocknet sie anschließend einige Tage auf Küchen- oder Zeitungspapier. Sie sind einige Male zu wenden, damit sie nicht ankleben oder schimmeln. Das Papier muss die Feuchtigkeit aufsaugen.

Be vielen Samen wie z.B. von Gurken, Zucchini und Melanzani, vielen Paprika mussman vorsichtig sein, weil es hier oft Hybridzüchtungen sind und durch das Rückkreuzen die Bestäubung unkontrolliert ist und manchmal Giftstoffe in Folgefrüchten gebildet werden, allen voran Zucchini und Kürbisse.

Wenn man sich also bei seiner Sorte nicht sicher ist, ob es um eine samenfeste Sorteoder einen Hybrid handelt, bitte Hände weg und nächstes Jahr neues Saatgut kaufen.

Ich habe einen Kommentar einer Versuchsanstalt gefunden:

„Durch unkontrollierte Rückkreuzungen von Zucchini und Speisekürbissen (z.B. mitZierkürbissen) können sich Cucurbitacine bilden, die im menschlichen Körper toxisch wirken. Einige Hobbygärtner hat das leider auch schon das Lebengekostet. Wenn die eigenen Kürbisse und Zucchini sehr bitter schmecken, sollte man sie auf jeden Fall wegwerfen.“

Das Saatgut in kleinen Briefumschlägen, Briefmarkensäckchen etc. trocken lagern, richtig beschriften und einordnen, sodass man dann im Laufe des kommenden Winters wieder aussäen kann. Pfefferoni und Chilis müssen ja heuer bereits ausgesät werden (Dezember).

Vorallem an Blumen und Kräuter werden Samen abgeerntet, hier ist es auf jeden Fall Bedenkenloser.

Wer nachhaltig und im Kreislauf denkt, sein persönliches Erfolgserlebnis verbuchen und gleichzeitig etwas Geld sparen will bei der Anzucht seiner eigenen Blumen, Kräuter und Gemüse, kann jetzt im Herbst Samen ernten.

zum Beitrag
Pfeil nach obenPfeil nach oben