Erwin’s Gartenschule
„Gras ist das Haar der Mutter Erde!“ - Moderne Ziergräser
Es gibt eine Vielzahl von Ziergräsern unterschiedlicher Formen und auch Farben. Die Ziergräser sind daher zu Recht in Mode, da ihre Silhouette sich ausgezeichnet von vielen anderen Pflanzen abhebt. Das ornamentale Aussehen der Blätter sichert den Ziergräsern immer noch mehr Freunde!
Es gibt unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten für Gräser. Manche sind geeignet für schattige Standorte, manche für Sumpf- und Sumpfrandbereiche, die meisten aber für sonnige, trockene, bodenwarme Bereiche. Man unterscheidet außerdem zwischen Horst bildenden Gräsern, also jenen, die aus einem Schopf entspringen, wie das bekannte Pampasgras und jenen, die Ausläufer bildend sind wie etwa das Schilf oder die meisten Bambusarten.
Ansprüche: Im Prinzip sind Gräser anspruchslose Gewächse, die einem Jahresrhythmus unterliegen, welcher sich sehr gut ins Terrassenbild mit anpasst. Nachdem die meisten Gräser im Winter einziehend sind und im Frühjahr relativ spät austreiben, brauchen sie erst spät (beim Durchtrieb) Düngegaben mit einem organischen Volldünger (Schafwolle!). Im Topf eingepflanzt, braucht es jährlich mindestens 2 Mal eine Düngegabe ab dem Austrieb.
Die meisten Gräser benötigen nur mäßige Wassergaben, so z.B. das Pampasgras, das im Winter fast gar keine Feuchtigkeit verträgt und sogar geschützt werden muss davor. Die meisten Bambusarten dagegen benötigen sehr wohl viel Wasser, da sie auch im Winter grün sind und umso mehr zehren. Auch die regelmäßige Düngung ist hier unerlässlich. Man denke nur an die starke Laubbildung dieser Pflanze, dann kann man sich das sehr gut vorstellen.
Welche Gefäße, falls man starkwüchsige Gräser auf die Terrasse bepflanzen will? Auf jeden Fall jene mit ausreichend Wurzelballen, das heißt mit der notwendigen Tiefe, mit ausreichend Platz für die doch üppig wachsenden Wurzeln, die ansonsten vertrocknen würden. Und nicht zu vergessen auf den Winterschutz jener Wurzeln, bei strengen Frösten in exponierten Lagen gehören die Wurzeln unbedingt eingepackt, sei es mit Jute, Vlies, Styropor oder auch Kokosmatten. Gefäßmaterialien können sein aus Ton, aus Beton, aus Stein (sehr edel und besonders), aus Holz oder auch aus Kunststoff (Terracottaimitate), alles ist möglich, natürlich sind „echte“ Materialien ansehnlicher und erzeugen mehr Flair.
Beispiele:
Niedrige Ziergräser sind der Blauschwingel mit blaugrauer Blattfärbung und Verwendung in trockenen Rabatten wie Steingärten oder auf Gräbern, Das Bärenfellgras mit ganz kurzer Belaubung, aber sehr fein, in grüner Version, mit ebensolcher Verwendung. Weiteres Luzula, die Waldmarbel für schattige Standorte mit gestreiftem, gewelltem Laub, dann das Lampenputzergras mit toller Winterwirkung ebenso wie die Kupferhirse (Panicum) mit traumhafter Herbstfärbung !
Ein besonderes Gras für den Schatten ist Ophiopogon (Schlangenbart), komplett purpurrot und sehr anspruchslos, gibt es auch in Dunkelgrün. Schön sind Gräser auch als Unterpflanzung in höheren Gefäßen unter einem kleinkronigen Bäumchen, sieht sehr edel aus.
NEU! Die letzten Jahre sind jedoch immergrüne Seggen (Carex) das Non-Plus-Ultra und nicht mehr wegzudenken, da sie flächig oder einzeln zu pflanzen gehen, aber auch immer was herschauen, da eben immergrün!
Höhere Ziergräser sind die vielen Schilfarten mit einer enormen Wuchskraft von Null auf 2 m in knapp 3 Monaten!!! Natürlich gibt es auch Arten, die nur 1,20 m hoch werden und im Winter wieder einziehen. Natürlich ist das vorher bereits erwähnte Pampasgras sehr populär, welches in trockenen Wintern Schutz mit Stroh benötigen und im Sommer warme, nährstoffreiche Standorte lieben.
NEU! Das Maß aller Dinge am mittelstarkwüchsigen Ziergräsern ist aber aktuell der Zierhafer Panicum mit der Sorte „Nordwind“, welches schlicht, elegant, aber doch herausragend unsere Terrassen und Gärten ziert, ein Highlight ab Juli!
Hinweis! Die schönste Zeit der Gräser ist der Herbst mit der oft sehr schönen Blüte und der genauso tollen Laubfärbung. Auch kommt der Habitus im Herbst und Winter noch besser zur Geltung. Daher ist es von Vorteil, die Pflanze im Herbst nicht abzuschneiden, sondern erst im zeitigen Frühjahr. Es wirkt romantisch, wenn der Frost mit seinem Glanz die Blätter befällt und so der ganzen Pflanze einen anderen, aber unverwechselbaren Charakter verleiht. Außerdem können viele nützliche Kleintiere im Dickicht der Pflanze Schutz finden! Und die Winterhärte bleibt besser erhalten!
Die Hauptpflanzzeit der meisten Gräser ist das Frühjahr, man kann sich aber meist unter einem Bild, das man beim Kauf am Etikett sieht, wenig vorstellen. Daher ist es oft besser, auf den Spätsommer bis Herbst zu warten und sich „sein“ Gras herauspicken! Wichtig beim Kauf zu beachten ist der feste Wurzelballen im Topf, der ein gutes und zügiges Anwachsen im Herbst erst möglich macht.
Die Bepflanzung eines Gefäßes mit Gräsern ist praktisch während der gesamten Wachstumsperiode von Mai bis Oktober möglich.