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Erwin’s Gartenschule

Wenn die Schnecken in den Garten kommen...

Schnecken im Garten können eine Plage sein, besonders dann, wenn sie so genanntes Unkraut mit unserenschönen Gartenpflanzen oder Gemüse verwechseln.

Sie sind eigentlich Gourmets, sie essen nämlich alles, was ihnen schmeckt, wobei dies nicht alle unsere Kulturpflanzen sind. Gottlob haben Schnecken auch natürliche Feinde, wenngleich diese dann meistens nicht zur Stelle sind, wenn wir Menschen sie brauchen.

Entwicklung der Schnecken:

Schnecken sind Zwitter, d.h., die weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane sind in einem Tier vorhanden, sie können sich auch gegenseitig paaren und anschließend Eier legen, wobei das Elterntier dabei abstirbt. Die Eier werden knapp unter die Erdoberfläche gelegt, dort wo sich die Schnecke auch am liebsten aufhält, nämlich in Feuchtbereichen. Dort können sie sich und die Eier auch vor Austrocknung schützen. Erst, wenn die Witterung danach ist oder bei Dunkelheit machen sie sich auf Futtersuche. 

Die wichtigsten Schneckenarten:

Die meisten Gehäuseschnecken sind in unseren Gärten diejenigen, die am allerwenigsten schädlich sind, vielmehr sind es die Nacktschnecken mit ihren doch zahlreichen Arten, die jenach vorangegangenem Winter mehr oder weniger zahlreich auftreten können!

- Ackerschnecken: sind hellbeige, der Schleim durchsichtig, schlüpfrig. Bei einer Bedrohung stoßen sie weißen Schaum aus. Sie sind fast ganzjährig aktiv und richten mit ihrem Lochfraß vor allem an den unteren Pflanzenteilen großen Schaden an. Die Größe kann bis zu 5 cm betragen.

- Wegschnecken: sind dunkelgrau bis manchmal sogar schwarz. Der Schleim ist durchsichtigund klebrig. Lochfraß an allen Pflanzenteilen ist der Hauptschaden, den sie anrichten. Sie sind vor allem im Sommer und Herbst sehr aktiv, werden bis 4 cm lang.

- Rote Wegschnecke: kann ziegelrot oder kaffeebraun sein, die Jungtiere braun oder grünlich gefärbt mit kaffeebraunen Längsstreifen. Es wird von diesen bis 10 cm langen Tieren alles gefressen, was oberirdisch sichtbar ist, kreuz und quer! Ihr Auftreten beschränkt sich von April bis Oktober und sie verstecken sich unter abgestorbenen Pflanzenteilen, Ästen, Gestrüpp, überall, wo sie ihre Ruhe haben. Sie kommt leider sehr häufig vor in unseren Breiten vor.

 

Vorbeugende Bekämpfungs-Maßnahmen: das Umfeld schneckenfeindlich gestalten!

- Jede Art der Bodenbearbeitung schadet der Aktivität

- Wenig Hohlraum in den Böden entstehen lassen, feine Oberkrumen schaffen

- Schneckenunempfindliche Gemüse- und Blumenarten pflanzen

- Auf kräftige Jungpflanzen achten

- Nach Regengüssen Boden lockern und ebnen

- Blumen- und Gemüsebeete an nicht zu schattigen, feuchten Stellen anlegen, dabei lieber am Morgen einmal kräftig wässern als am Abend und noch dazu öfters am Tag, was auch den Pflanzen so besser täte!

- Komposte sind warm, was Schnecken nicht mögen. Auch bestimmte neuere Mulch Materialien wie z.B. ToresaProtect, eine Holzfaser, die Schnecken zur Umkehr bewegen, auch Lavasplit und Kakaoschalen – nur sporadisch im Handel erhältlich, erweisen sich alsschneckenabweisend!

- Keine abgestorbenen Pflanzenreste herumliegen lassen, Wiese kurz gemäht halten!

- Nistplätze von Igeln, Vögel, Laufenten, Glühwürmchen, Blindschleichen usw. schützen, weil dies die natürlichen Feinde sind, ebenso wie Vögel!

 

Vorbeugen ist gut, aber leider ist Vorbeugung manches Mal zu wenig!

- Gänse, Hühner, Laufenten lieben Schnecken, darum diese auf unbebautem Land „wohnen“ lassen und sporadisch hereinlassen. Diese Tiere liebe Schnecken!

- Einsammeln der Schnecken, besonders an Regentagen, aber dann vor allem spätabends und frühmorgens!

- Heutzutage sollte Schneckenkorn nur mehr in Form von Eisen-III-Phosphat(z.B. Ferramol) angeboten werden, das gute, alte Schneckenkorn hat theoretisch in unseren Gärten nichts mehr verloren, weiles auch für Haustiere und Kinder giftig ist.

Ferramol hingegen unterbricht die Vermehrung, das Tier verschwindet und vertrocknet in seinem Versteck. Kadaver bleiben keine sichtbar, hingegen verendet bei gewöhnlichem Schneckenkorn das Tier sofort bei Kontakt, stößt aber noch seine ganzen Eier aus und die Sache geht wieder von vorne los.

Ferramol sollte einmal während der Kultur eingesetztwerden, im Bedarfsfall wiederholt man das Streuen noch einmal im Sommer bzw. wenn neue Populationen sich bilden. Gleichzeitig ist Ferramol auch ein Eisendünger, der für das Blattgrün wichtigen Nährstoff liefert. Ferramol ist für Mensch und Tier gänzlich ungefährlich!

- Auch sogenannte Fadenwürmer (Nematoden) machen Schnecken krank und bringen diese zum Absterben. Eine flächendeckende Bekämpfung erscheint aber schwierig und benötigt dickere Brieftaschen.

- Schutzringe aus Schafwolle (Rohschafwolle bei trockenem Wetter um die Pflanzengelegt) Holzhäcksel, Asche und Sägemehl bieten auch, wenn nur mäßigen Schutz

- Eine Mischung aus Haferflocken oder Weizenkleie, Schalen von Zitrusfrüchten und Küchenabfällen miteinander verkneten und kleine Häufchen machen. Diese Köder wirken einige Tage, müssen danach also erneuert werden. Die Schnecken müssen dann in der Zeit mehrmals eingesammelt werden, weil die Köderdiese von weit her anlocken. Der Vorteil ist, dass man die Schnecken zentral einsammeln kann, so sehr zieht sie das an!

- Jetzt wird’s zäh: Schnecken können nach dem Einsammeln  auch gekocht werden und mit dieser Schneckenbrühe vertreibt man dann ihre Artgenossen selbst auch am besten, das Ganze ist aber mehr als eklig und nur was für Hartgesottene im wahrsten Sinne des Wortes.

- Viele Menschen locken mit Fallen (Bierfallen) Schnecken an, sammeln diese ein und zerschneiden diese dann, was aber leider viele ihrer Genossen wiederum anlockt, also sollte man dies außerhalb des eigenen Grundstücks durchführen.

- Auch Schneckenzäune aus Metall mit scharfen Kanten, die sich wie ein U nach untenbiegen, sind gut, aber aufwendig und sind sicherlich optisch manchmal mehr als bedenklich.

- Kupferbänder sind auchrecht häufig zu sehen. Durch die Ionenoberfläche des Metalls werden die Schnecken „angegriffen“ und zerstört.

- Schneckenhindernisse mit Nadelholzhäcksel, Gerstenstreu, abgeschnittenen Trieben verblühter Rosen, Brennnesseltriebe usw. sind seit Jahren bewährt, auch hier ist der optische Effekt mit zu berücksichtigen, aber besser Brennnessel als Mulch, als gar keine Pflanzen mehr durch Schneckenfraß.

-Tomatentriebe in Wasser einweichen und nach 24h über die Pflanzen gießen. 

 

Pflanzung „schneckenresistenter“ Pflanzenarten:

Prinzipiell sind bestimmte Pflanzenarten mehr oder weniger vor Nacktschnecken gefeit, aber wie heißt eine bestimmte Redewendung: „In der Not frisst selbst der Teufel Fliegen!“ Das Gleiche trifft in diesem Fall auf diese nachher genannten Pflanzen zu. Wenn eklatanter Nahrungsmangel herrscht, werden auch diese verspeist.

Akelei, Storchschnabel, Pelargonie, Fetthenne, Hauswurz, Immergrün, Farnarten, Johanniskraut, Knöterich, Nelken, Steinbrech als wichtigste Zierpflanzen. Unter Gemüsen und Kräutern finden sich Lavendel, Salbei, Thymian, Petersilie, Lauch u.v.a.m., unter den Gehölzen sehr viele Arten, unter anderem auch der sehr populäre Bambus.

Als besonders anfällig gelten:

Für diese Arten nehmen Schnecken lange Wege in Kauf!

Dahlien, Tagetes, Primeln, Astern, Chrysanthemen, Margeriten, Lilien, Glockenblumen, Funkien (Hosta), Rittersporn, Anemonen, Zinnien uvm. als Beispiele für gefährdete Zierpflanze.

Als Gemüse und Kräuter besonders beliebt bei Schnecken sind Basilikum, Kohlgemüse vieler Art (Kohlrabi, Kraut, Kohl…), Bohnen und Erbsen und vor allem Salat!

 

 

 

Autor
Erwin Seidemann
Datum
4.6.2024
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4.10.2024
Laubarbeiten und Umstechen im Herbst

Es ist seit jeher Usus, den Gemüsegarten und abgeerntete Flächen im Herbst umzustechen und für das Frühjahr grob vorzubereiten. Aber ist das überhaupt noch zeitgemäß?

Und was in unmittelbarem Zusammenhang damit steht: Was mache ich mit dem Laub, das jetzt täglich so massiv anfällt? Liegen lassen, kompostieren, einarbeiten oder wegbringen?

Meine schlichte Aussage zum Umstechen: Gemüsebeete nach alter Tradition im Herbst umzugraben und offen liegen zu ­lassen ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll.

Tatsächlich ist das Umgraben nur bei sehr schwerem und ­verdichtetem Boden zu empfehlen, damit das gefrierende Wasser das Erdreich in lockere Krümel sprengen kann. In Tirol haben wir erfahrungsgemäß eher schwere Böden, daher hat es sich ja eingebürgert, im Herbst zu bearbeiten.

 

Umgraben stört das Bodenleben

Allen anderen Böden schadet diese Methode mehr als sie hilft: Der Spaten wendet die ­Bodenschichten und befördert die Kleinstlebewesen darin in Zonen, die ihnen nicht ­bekommen.

Außerdem ist das nackte Erdreich dem Wetter schutzlos ausgeliefert. Anhaltender Regenzerstört die Struktur, Sonne dörrt den Boden schnell aus. In solcher Erde – nass und verschlämmt oder trocken und hart – fühlen sich Kleinlebewesen und Mikroorganismen nicht mehr so wohl und wandern ab oder sterben sogar ab.

Eine Mulch Schicht aus Grasschnitt, Gemüseabfällen und Wildkräutern oder ab September eingesäte Gründüngung ­schützen Boden vor äußeren Einflüssen und versorgen die Lebewesen mit Nährstoffen. Die Pflanzenreste werden im Frühjahr oberflächlich eingearbeitet und der Boden mit einer Grabgabel gelockert. Umstechen wäre dann nicht mehr nötig.

Und wenn man schon umsticht, dann ­besser so spät wie möglich im Jahr umgraben, also kurz vor den ersten Frösten, wenn die Bodenorganismen kaum mehr aktiv sind. Und es gilt immer: Nur einen Spatenstich tief umgraben, darunter mit der Grabgabel kräftig lockern.

 

Laub liegen lassen?

Es gibt viele nützliche Möglichkeiten, das organische Material im Garten sinnvoll einzusetzen.

Herbstwind schüttelt massenweise Blätter von den Bäumen, die dann bergeweise am Boden liegen und von uns aufgesammelt werden wollen. Es wäre schade, wenn das Laubeinfach nur in Biosäcke gedrückt und entsorgt würde.

Es gilt, den eigenen Ordnungszwang zu überwinden und das Laub dort liegengelassen, wo es nützt: Unter Bäumen, Sträuchern und Wildstauden, es verrottet zu Humus, wärmt den Boden und gibt Nährstoffe an ihn zurück. Quasi düngt sich die Natur im Herbst selbst!

Zum Beispiel verwendet man das Laub als natürliches Abdeckmaterial für den Winterschutz, zum Beispiel für Hortensien und als Mulch Schicht für offene Beete.

Auf leeren Blumenrabatten und im abgeernteten Gemüsegarten schützt Laub den Bodenund trägt zur Humusversorgung bei.  Hier sollte die Laubschicht allerdings nicht höher als ein paar Zentimeter sein. Für diese so genannte Flächenkompostierung eignet sich das Laub von Obstgehölzen und Blütensträuchern besonders gut. Grundsätzlich sollten aber niemals kranke, beispielsweise von Pilzen befallene Blätter auf den Beeten oder im Kompost landen. Sie würden die Krankheiten im kommenden Jahr wieder ausbreiten.

In geschützten Gartenecken und unter Gehölzen entstehen mit aufgeschichtetem Laub kuschelige Winterbehausungen für Igel, Molche, Käfer, Spinnen und viele andere nützliche Tiere. Diese sollten aber im Frühjahr so lange unberührt bleiben, bis zumindest der Igel aus seinem Winterschlaf erwacht ist (kann bis April dauern!).

 

Laub entfernen - wo?

Gehwege: Wegen der Rutschgefahr wird Laub von Gehwegen entfernt.


Blumenbeete: Niedrigen und polsterbildenden Stauden, sowie Pflanzen mit weichen Trieben schadet die Bedeckung. Sie würden unter der Laubschicht ersticken.

Gräser: Werden Ziergräser bedeckt, leiden sie unter dem Gewicht und unter Lichtmangel.


Rasen: Unter einer dicken Schicht wird er gelb und unansehnlich.


Gartenteich: Natürlich ist das Laub auch im Gartenteich fehl am Platz und würde wegen des Nährstoffeintrags die Algenbildung fördern. Also rechtzeitig herausfischen, bevor es auf den Grund sinkt.

 

Mit Besen und Rechen

Laub sollte nicht mit elektrischen Geräten (Laubsauger/Laubbläser) entfernt werden. Sie verursachen Abgase und Lärm und gefährden kleine Tiere, die bereits Schutz unter den Blättern gesucht haben. Die Arbeit mit Besen und Rechen hält fit und gesund, aber eben die elektrischen Geräte sind gerade sehr populär….

 

 

 

Laub liegen lassen? Stört Umgraben das Bodenleben?

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Gartenarbeit
Pflanzen schneiden
23.8.2024
Sträucher im Sommer schon schneiden

Sträucher im Sommer schon schneiden

 

Grad diesen Sommer, wo es imGarten aufgrund der meist feuchtwarmen Witterung üppig wächst und Formenannimmt, welche, entweder nicht mehr gefällt, oder zu viel Platz beansprucht. Im laublosen Zustand im Winter ist dies oft nur sehr schwer abschätzbar und man ist um jeden grünen oder blühenden Zweig zunächst froh.

Daher stellt sichmittlerweile auch im Sommer die Frage: Kann man jetzt seine Sträuchernoch/schon schneiden?

 

Ja, je nach Gattung kann man Sträucher sehr wohl zurück- oder ausschneiden. Der Arbeitsprozess ist um diese Zeit, was das anfallende Schnittgut anbelangt, aufwändiger, dafür sind die Pflanzen jedoch dann stabiler, wenn sie zum Beispiel im Winter Schneedruck belastet!

Vorteile desSommerschnitts:

- Pflanzen ruhen bei uns zwischen November und März. Die eigenen Abwehrmechanismen sind ebenso ruhend. Im Sommer, wenn die Pflanze in Saft ist, bildet sie an den Schnittstellen sofort Wundschutz aus, die Wunden verheilen prompt, ohne dass Bakterien oder Schädlinge eintreten können.

- Auslichtungsschnitte sind im Sommer erfolgreicher, da besser abschätzbar und sanfter(weil sofort erkennbar, wenn ein Ast heraus genommen wird), aber auch die Pflanze hat im Herbst weniger Zeit, neue Knospen nachzubilden. Der Effekt bleibt erhalten, die Pflanzen werden entlastet.

- Blüten- und Blatt-Triebe sind zum Beispiel beim Obst wesentlich leichter für den Laien unterscheidbar!

 

Frühblühende Ziersträucher wie die Forsythie, das Pfaffenhütchen, der Hartriegel, der Duftschneeball, die Magnolie und andere sind auch jetzt gut formbar, dem Auslichtungsschnitt im laublosen Zustand im Winter aber nicht gleichzustellen. Der Fliederstrauch sollte nicht mehr geschnitten werden, da die Blüten für kommendes Jahr bereits angesetzt sind. Lediglich bestehende Fruchtstände dürfen noch entfernt werden, da sie der Pflanze viel Kraft rauben.

Sommerblühende Ziersträucher wie der Falsche Jasmin, die Hortensien, der Sommerflieder oder der Hibiskus (ist eher selten zurück zuschneiden) können ebenso unmittelbar nach der Blütezeit zurück geschnittenwerden, was zum Vorteil hat, dass sofort wieder neues Blühholz ausgebildetwird. Der generelle Rückschnitt von Sommerblühern erfolgt aber vorzugsweise imSpätwinter!

 

Beerensträucher können um diese Zeit ebenfalls ausgelichtet werden. Ribiselsträucher sind dafür ebenso dankbar wie die fertig abgeernteten Frühsommerhimbeeren. Hierbei soll altes Holz entfernt werden, damit wieder mehr Sonne ins Innere der Pflanzen gelangt.

 

Hecken können jetzt wieder (meistens zum 2. Male im Jahr) geschnitten werden. Thujen; Liguster, Buchs, Hainbuchen und andere sollten in Form gebracht werden. Nach Mitte Oktober sollte aber nicht mehr geschnitten werden.

 

Obstbäume sollen prinzipiell im Spätwinter geschnitten werden. Ein Sommerschnitt nach der Ernte entlastet den Baum, weil die Pflanze eh schonetwas „schwächelt“ und nicht zusätzliche Energie in Zweig- und Astbildungstecken muss.

Junge Apfel- oder Birnbäume, die noch wenig oder gar nicht getragen haben, sollten vorzugsweise im Sommergeschnitten werden, weil ein Schnitt nach der (gedachten) Ernte die Bildung vonFruchtholz fördert. Steinobst wie Kirsche, Zwetschke oder Marille kannausgelichtet werden. Vor allem Wasser- und Steiltriebe, meistens in der Mitte der Bäume, die kerzengerade nach oben wachsen, sind zu entfernen. Letzteres gilt für alle Obstbäume.

Der Sommerschnitt vermindert meist den Schädlingsbefall, da sich im Dickicht der Pflanzen weniger Schädlingeverbreiten und aufhalten können. Krebswucherungen an Obstgehölzen sollten auchum diese Jahreszeit beseitigt werden.

 

Koniferen (Nadelgehölze) können ausgelichtet oder leicht zurückgeschnitten werden. Es kann den Vorteil haben, dass Braunstellen, die sichdurch den Rückschnitt knapp vor oder in der Frostperiode bilden, vermiedenwerden können.

 

 

Kann man jetzt seine Sträucher noch/schon schneiden?

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Gartenpflege
Urlaub
19.7.2024
Blumen gießen während des Urlaubs!

Gerade an solchen Hitzetagen wie gegenwärtig - nach der kurz bevorstehenden Abkühlung  kommen ja vielleicht schon die nächsten - muss man sich schon Gedanken machen, was manmit seinen „grünen und blühenden Gefährten“ in der Zeit der Abwesenheit tut!

Die beste Methode scheint es zu sein, Verwandte und/oder Nachbarn zu bitten, diese werden dann eingeschult. Aber meistens ist esdann so, dass man nachher die Überraschung erlebt, zuviel/zu wenig gegossen, Läuse, kein Blüten mehr etc. Manchmal ist eine „halbautomatische“ (oder sogar ganz automatische?) Bewässerung eine gute Alternative.

Das Blumen gießen während des Urlaubs darf nicht zum Stress für alle Beteiligten werden.

Die meisten Zimmer- undBalkon/Kübelpflanzen leiden nämlich unter dem „Urlaubsstress“ mehr als wir Menschen.

Keine Giessnachbarn, keine Giessverwandten – jetzt heissts, erfinderisch zu werden. Und gar nicht dran denken, die Pflanzen für 10-14 Tage ins Wasser zu stellen: das überlebt niemand, schongar keine Pflanze! Das heißt „auf Vorrat gießen“ - geht gar nicht!

Automatische Giesssysteme im Test

1.    Tröpfchen-Bewässerung:

Spaghettiartige Plastikschläuche entspringen einem Zubringerschlauch, der an einer Wasserleitung angeschlossen ist, dazwischen ist ein Giesssautomat geschaltet, der nach einer Zeitschaltuhr läuft (ein/aus).

Der Vorteil ist die Zuverlässigkeit, die richtige Wassermenge fließen zu lassen, 10 min pro Tag genügen meist, ist sparsam. Der Nachteil ist, dass man die kleinen Schläuche optisch sieht, das gefällt nicht jedem.

2.    Tonkegelbewässerung bei Balkonblumen und Kübelpflanzen:

Es gibt fertige Giesssysteme wie den Tropfblumat (stammt aus Telfs!) die ganz Watschen einfach sind. Tonkegel zieht Wasser, gibt dieses per kleines Schläuchchens an die Pflanze ab, Kübel steht am Boden mit Wasser drin, alles ohne Strom oder Batterie. Ist sehr zuverlässig, solange Wasser im Kübel ist. Man kann es aber auch an eine Wasserleitung anschließen.

Beide Systeme kann man selbst zusammenbauen, gibt es fertig zu kaufen, sind nicht teuer. Eine Bewässerung für 5 Balkonkisten und 5 Terrassentöpfe kostet vom Material her keine 200€. Man hat das über viele Jahre!

 

Und wenn man „kein Geld“ ausgeben will?

 Da behaupten wir jetzt einfach noch ganz frech:

Die Blumen gießen sich ab sofort selbst!

Wenn man niemanden hat, derwährend des Urlaubs das Gießen übernimmt, gibt es Lösungen. Man hat professionell  drei verschiedene Selbstbewässerungs-Methoden ausprobieren lassen. Dabei wurde getestet, mit welchem Trick die Pflanzen – egal, ob drinnenoder draußen - 14 Tage allein überleben.

Vier Methoden wurdengetestet, mit denen sich Blumen selbst gießen sollen.

Testpflanzen: eine Hortensie für draußen und ein Einblatt für drinnen, also Pflanzen mit hohem bzw.mittlerem Wasserbedarf!

 Methode 1: Die Torfmethode:

Dazu wird ein Topf, in den die Pflanze eingetopft wird, gut gewässert. Dann jede Menge Torf in eine größere Plastikwanne füllen und den Topf samt Pflanze in diese Wanne stellen, den Topf ins Torf etwas vergraben - und den Torf ordentlich wässern. Durch den bereits vorgewässerten Topf  sollen sich die Pflanzen nun Feuchtigkeit aus dem Torf ziehen und so angeblich tagelang gut feucht  bleiben.

 

Methode 2: Die Dochtmethode:

Ein Baumwolldocht soll das Wasser aus neben den Pflanzen abgestellten Wasserflaschen direkt zur Blumenerde leiten. Die Pflanze zieht sich so selbst das Wasser, das sie braucht. Um auf Nummer sicher zu gehen, verwendet man pro Pflanze gleich drei Dochte. Die Wassermenge schätzt man selbst ab: Einen dreiviertel Liter für die Zimmerpflanze. Die Pflanze für die Terrasse bekommteinen ganzen Liter Wasser.

Aber reicht das für zwei Wochen?

 

Methode 3: Die Flaschenmethode:

Die einfachste Methode. Dafür wird einfach eine volle PET-Wasserflasche genommen, in den Verschluss ein 4mm-Loch gebohrt, gefüllt und kopfüber in die Erde der Pflanze gesteckt. Die Zimmerpflanze bekommt einen halben, die Terrassenpflanze einen ganzen Liter Wasser.

 

Methode 4: Die Badewannenmethode:

In die Badewanne 3 cm Wasser einfüllen, ein Frottee-Handtuch hinein legen,vollsaugen lassen und die Pflanzen drauf stellen, ohne Übertopf, eh klar!

 

Welche Pflanze ist nach zwei Wochen noch fit?

Die Dochtmethode funktioniert gut bei Zimmerpflanzen, für draußen nicht.

Die Torfmethode hat bei beiden schlecht funktioniert, die Pflanzen waren fast kaputt!

Die Badewannenmethode war gut, aber die Pflanzen danach nicht schön, weil zu wenig Licht im Bad war.

Das Beste hat die Flaschenmethode hergegeben, beide Pflanzen war top - auch nach 2 Wochen!

Damit das Blumengießen während des Urlaubs nicht zum Stress für alle Beteiligten wird...

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