Erwin’s Gartenschule
Das richtige Pflanzen von Frühlings-Blumenzwiebeln

Damit sich Garten, Terrasse und Balkon im nächsten Frühling im bunten Blütenkleid präsentieren, sollte man im September/Oktober Blumenzwiebeln pflanzen. Egal, ob man „neue“ Zwiebeln kauft oder „Übersommerte“ aus dem dunklen Keller holt, die Zeit sollte nicht übersehen werden, damit die Zwiebel noch ausreichend Möglichkeit hat, Wurzeln zu bilden, d.h. natürlich vor stärkeren Frösten.
Anpassungsfähig und anspruchslos:
Betrachtet man die unscheinbaren Zwiebeln, ist kaum zu glauben, welche Blütenpracht aus ihnen hervorgeht. Sie sind braun und schrumpelig und doch bilden sie oft noch im Spätherbst kleine, spitze Triebe aus, dann wächst auch schon die Spannung, was da wohl hervorsprießen mag. Blumenzwiebeln haben sich perfekt an die Naturbedingungen angepasst. Sie trotzen Eis und Schnee, nutzen z.B. die Zeit bis zum Laubaustrieb der Gehölze (solange ist es nämlich noch sonnig unter dem Baum) und machen nach der Blüte den dann nachtreibenden Pflanzen Platz.
Den Boden gut vorbereiten:
Alle Zwiebelpflanzen benötigen durchlässigen Boden ohne Staunässe.
Schwere Lehmböden sollten mit Sand und/oder etwas gut verrottetem, reifem Kompost verbessert werden, aber nur mäßig, in reinen Kompost gar nie pflanzen, da verbrennen die kleinen Würzelchen der Zwiebeln.
Zierlaucharten brauchen sehr sandigen Boden, den Humusanteil daher gering halten.
Tulpen, Narzissen und Kaiserkronen brauchen einen sehr hohen Humusanteil, hier kann Kompost eingearbeitet werden. Staunässe unter den Zwiebeln kann durch Aufbrechen der Schicht und Einarbeitung von Sand vermieden werden.
Das Pflanzen:
Das Wichtigste beim Pflanzen ist die richtige Tiefe. Sie hängt von der Größe der Zwiebeln ab, aber auch von der Bodenbeschaffenheit. Als Faustregel gilt, dass die Pflanztiefe etwa dem Zwei- bis Dreifachen des Zwiebeldurchmessers entsprechen muss. Bei leichteren Böden sollte von Haus aus tiefer gepflanzt werden, um der Pflanze mehr Halt zu geben. Den meisten Zwiebelpflanzen macht es auch nichts aus, wenn man tiefer pflanzt, das schützt sogar oft vor Verletzungen –die Blütezeit verzögert sich halt dann oft um 1-2 Wochen!
Um die Pflanzlöcher auszuheben, genügt meist eine kleine Handschaufel oder gar ein Zwiebelstecher. Hier können bequem bis zu 30 cm tiefe, zylindrische Löcher gegraben werden, in denen man die Zwiebel locker hineinlegt. Bei Bedarf kann die Zwiebel dann mit dem Sand oder auch organischer Langzeitdünger wie Hornspäne unterlegt werden., man füllt dann das Loch oder die ausgehobene Fläche wieder mit dem lockeren, grobanteilsarmen Aushubmaterial an.
Rasenflächen auffrischen:
Beim Pflanzen in eine vorhandene Rasenfläche bietet es sich an, größere Rasenstücke „aufzuklappen“ und die Zwiebeln in Gruppen darunter zu verteilen, dann den Rasen wieder drauflegen. Man bedenke aber, dass sich die Rasenmahd im kommenden Frühjahr nach der Blütezeit bzw. dem Einziehen der sich gebildeten Laubblätter der Zwiebel richtet. Es kann passieren, dass man diese Flecken bis Juni stehen lassen kann, um auch im darauffolgenden Frühjahr sichere Blüte zu bekommen. Da kann die Fläche oft unansehnlich werden und man bereut dann diesen Schritt häufig, weil man sich auch einen schönen Rasen wünscht. Also nicht wahllos verteilen, sondern nur auf gezielten Stellen und wenn möglich nur frühblühende Arten und Sorten. Krokusse, Wildtulpen und kleinkronige Narzissen bieten sich sehr gut an.
Der Schutz gegen Mäusefraß ist wichtig, wenn der Garten unter diesem Problem leidet. Eigene Pflanzkörbe, die mit in den Boden eingegraben werden, oder engmaschige Hasengitter werden unter den Zwiebel gelegt, somit gelangt die Maus nicht ran.
Die Zwiebeln unbedingt mit der Spitze nach oben pflanzen, der Austrieb tut sich dadurch leichter.
Wichtig beim Neukauf ist auch die Zwiebelqualität bzw. die Zwiebelgröße. Man sollte daher meistens die größtmögliche Zwiebelgröße kaufen, diese garantiert auch die beste und reichhaltigste Blüte, weil in ihnen auch die meisten Nährstoffe gespeichert sind, was man mit einer zusätzlichen Düngung nicht mehr wettmachen kann. Als Anhaltspunkt ein paar Zwiebelgrößenbeispiele, es werden immer die Umfänge auf den Verpackungen beschrieben: Gartentulpen mind. 11-12 cm Umfang, Wildtulpen 6-7 cm Umfang, Hyazinthen 15-16 cm Umfang, Narzissen sollten aus 2 Zwiebeln zusammengesetzt sein, sie heißen dann auch Doppelnasen, Traubenhyazinthen 4-5 cm Umfang usw. Beim Kauf auch darauf achten, dass die Zwiebeln keine mechanischen Beschädigungen aufweist, oder gar Risse, wo man ins Innere sieht. Auch Flecken und schrumpelige (ledrige) Stellen sollten nicht sein.
Es ist auch möglich, Zwiebeln in Töpfe auf die Terrasse zu pflanzen. Dort gelten dieselben Gesetzmäßigkeiten wie in den Boden gepflanzt. Die Töpfe sollten die ausreichende Tiefe besitzen, eventuell sollte man sie auch zusammenstellen, dann über den Winter eine Schicht Laub oder Stroh herumgeben, um vor ganz starken Trockenfrösten zu schützen.
Man kann auch Blumenzwiebeln miteinander vermischen. D.h. unterhalb z.B. Narzissen pflanzen und die oberen Schichten Traubenhyazinthen. Die Narzissen blühen früher, danach dringen die blauen Zwerge durch das Laub der Osterglocken. Im Normalfall ist es aber ratsamer, hohe Arten hinten und nach vorne im Beet gestaffelt nach Blütezeit niedrige Arten zu pflanzen. So kann man sich ein Bild von Winterling über Schneeglöckchen bis Krokus, Hyazinthe, Narzisse bis hin zu Tulpe und Kaiserkrone machen und so von Feber bis Mai eine bunte oder auch bei richtiger Wahl Blütenpracht Ton in Ton erhalten und sich dran bei Erfolg erfreuen.
Und noch was ! Das kräftige Eingießen im Herbst ist sehr wichtig für eine ausreichende Wurzelbildung. Dann die Zwiebel allerdings nicht mehr verwöhnen, höchstens erst wieder nach dem Austrieb im Frühjahr.

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Winterharte Pflanzen (Bäume und Sträucher, Obstbäume, viele Blumen und Kräuter) sind schon Freiland tauglich, bei manchen können Fehler passieren!
Für viele beginnt im März die Gartensaison – und mit ihr die ersten Fehler.
Zu früher Schnitt, falsche Düngung, ungeduldiges Pflanzen: Wer jetzt klug handelt, erspart sich später Ärger und freut sich auf einenblühenden Frühling.
Welche Fehler sollte ich vermeiden?
Frostempfindliche Pflanzen zu früh ins Freie stellen
Fehler: Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Zucchini, aber auch Sommerblumen, Kübelpflanzen (Oleander, Margeriten) zu früh ins Freiesetzen, wodurch sie Frostschäden erleiden können.
Lösung: Warten, bis die Nachttemperaturen konstant über 5°C liegen, nötigenfalls wärmegebendes Vlies verwenden.
Rasenpflege zur falschen Zeit oder mit falschen Methoden
Fehler: Vertikutieren oder Düngen, wenn der Boden noch zu kalt und zu nass ist.
Lösung: Warten, bis die Bodentemperatur über 10°Cliegt und sichtbares Graswachstum einsetzt.
Obstbäume und Sträucher zu spät oder falsch schneiden
Fehler: Zu spät im März schneiden oder falsche Schnitttechniken anwenden.
Lösung: Den Schnitt bis Mitte März abschließen, danach mehr nur auslichten. Ballhortensien lediglich die Spitzen abschneiden (sonst blühen sie nicht), frühblühende Sträucher nicht schneiden!
Überdüngung oder falsche Dünger verwenden
Fehler: Zu viel stickstoffhaltigen Dünger zu früh aufbringen.
Lösung: Kompost oder organische Langzeitdünger verwenden und Stickstoff nur bei Stark-Zehrern (Kohlgemüse, späterRasenflächen) anwenden.
Falsche Saatvorbereitung oder Aussaat
Fehler: Samen zu tief säen oder ohne Vorquellen, was zu langsamer oder ungleichmäßiger Keimung führt.
Lösung: Harte Samen über Nacht einweichen und feine Samen mit Sand mischen.
Bodenbeschaffenheit und pH-Werte ignorieren
Fehler: Pflanzen ohne Bodentest einpflanzen, was zu schlechtem Wachstum führen kann.
Lösung: Bodenprobe machen, was man nicht jährlich macht, aber doch bei größeren Vorhaben und nach schwierigen Jahren.
Frostschutz ist im März/April besonders wichtig, da dieTemperaturen nachts noch unter den Gefrierpunkt sinken können.
Hier sind einigeTipps, um Pflanzen vor Frost zu schützen:
Pflanzzeitpunkt beachten:
Besonders in höheren Lagen frostempfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freie pflanzen.
Schutzabdeckungen verwenden:
Vliesabdeckungen oder Folientunnel nützen, um Pflanzen vor nächtlichem Frost zu schützen. Diese Materialien halten die Wärme am Boden undschützen die Pflanzen.
Kälteschutz durch Mulch:
Eine Mulch Schicht um die Pflanzen herum hilft, die Bodentemperatur zu stabilisieren und bietet zusätzlichen Schutz vor Kälte.
Frostschutz gegen Kälte sprühen:
Besonders Blüten sind bei etlichen Obstbäumensensibel (Marille, Pfirsich, Kirsche), dagegen hilft eine nachmittägliche Spritzung mit Baldrianblütenextrakt, was die Pflanze von innen wärmt und dadurch für eine Nacht Frost abgehalten werden kann.
Pflanzen an geschützten Standorten platzieren:
Pflanzen in die Nähe von Wänden oder Gebäuden stellen, die Wärme speichern und abgeben können.
Bewässerung vor Frostnächten:
Den Boden vor einer Frostnacht gut eingießen, da feuchter Boden die Wärme besser speichert als trockener Boden.
Nötigenfalls Frostberegnung machen, was im Hausgarten schwierig ist und man auch Wasser sparen sollte, gerade in trockeneren Wintern.
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Generell gilt: Damit sich Pflanzen wohlernährt und gesund entwickeln können, brauchen sie Düngegaben. Individuell je nach Pflanze, in flüssiger Form über das Giesswasser oder in fester Form mittels Streuung oder Beimischung in die Pflanzerde.
Schnell fließende mineralische Dünger („Kunstdünger“) sind nicht mehr die erste Wahl.
Organische Dünger sind dieZukunft, weil sie schonend für Pflanze und Boden angewendet werden können, wenngleich man anmerken muss, dass im konventionellen, professionell-großflächigen Anbau immer noch vorwiegend chemisch erzeugte Dünger die wichtigsten Ernährungsquelle sind und bleiben werden.
Im Hausgarten sollte aber doch das natürliche bevorzugt werden.
Braucht es für jede Pflanze(ngruppe) einen eigenen Dünger?
Obwohl viele Pflanzen sehr unterschiedliche Ansprüche haben, kann man die Frage mit nein beantworten, allerdings ist die aktuell angebotene Vielfalt an Düngern nicht notwendig, übertrieben und oft auch „Geschäftemacherei“.
Welchen Ursprung können sogenannte Bio-Dünger haben und woraus werden sie hergestellt?
Wie unterscheiden sie sich von Kunstdüngern von der Wirkung her?
Kunstdünger sind schnellfließend und wirken – wenn flüssig gedüngt oder gestreut – innerhalb weniger Stunden und längstens Tagen, unabhängig von Wasser oder Temperatur. Allerdings sind sie nicht nur positiv für Wachstum, Schädlingsbefall und Umwelt.
Organische Dünger müssen im Boden erst umgewandelt werden, vorhandenes Bodenleben, Temperatur und Wasser lassen den Umwandlungsprozess starten und die Pflanze bekommt dann die Nährstoffe in pflanzenverfügbarer Form. Das kann je nach Dünger zwischen 3 Tagen und 3 Wochen dauern.
Der natürlichste Dünger ist üblicherweise der eigene Kompost im Garten, der Vor- und Nachteile hat (sehr salzreich und mit Unkrautsamen sind die Nachteile; mikrobiell sehr aktiv, gut für den Boden sind die Vorteile).
Wirtschaftsdünger
Bekannt sind auch die Wirtschaftsdünger (Stallmist von Rindern, Hühnern, Schweinen, Pferden, Kaninchen).
Hier gibt esgroße Unterschiede, was die Nährstoffe betrifft. Auf alle Fälle müssen sie abgelegen sein, also keinen frischen Stallmist zu den Pflanzen geben!
Der bedeutendste tierische Dünger aus Schlachtabfällen, welche aber zwischenzeitlich nicht unumstrittensind, sind Hornspäne.
Sie beinhalten viel Stickstoff und können das Wachstum stark ankurbeln. Es gibt jede Menge Nebenprodukte aus Schlachtungen, die verwendet werden wie Knochen- und Blutmehle etc.
Schafwolle
Keine Schlachtabfall, sondern nachwachsend, wenngleich nicht vegan, ist Schafwolle. In Pellets Form ist sie der ideale Langzeitdünger für Pflanzen, die uns das ganze Jahr begleiten wie Tomaten, Kohlgewächse, Erdbeeren, Balkonblumen, Stauden, Bäume und Sträucher.
Einfach auf oder in die Erde streuen, einarbeiten, fertig. Der leichte Anfangsgeruch darf kein Hindernis sein, diesen nachhaltigen, weil nachwachsenden Dünger zu verwenden!
Vegane Dünger
Häufiger anzutreffen sind mittlerweile sogenannte „pflanzliche Dünger“, man bezeichnet sie auch als vegane Dünger, welche aus Pflanzenresten hergestellt werden oder aus solchen, die zur Bio-Ethanol-Herstellung verwendet werden.
Meistens sind es Pflanzen, die viele Nährstoffe wie jene aus Leguminosen beinhalten (Erbsen, Bohnen, Sojaetc.) oder eben Klee, aber auch Reststoffe aus der Traubenverarbeitung wie Traubentrester. Auch Produkte aus Meeresalgen gehören dazu.
Allen pflanzlichen Düngern ist zu eigen, dass sie weniger Stickstoff und andere Hauptnährstoffe aufweisen, aber dafür sehr breit aufgestellt sind, viele positive Nebenwirkungen haben und die Pflanzen auch noch stärken können. Sie sind weniger ergiebig als tierische, aber eben natürlich und sanft zum Grundwasser, zur Natur und stehen nicht in Konkurrenz zu anderen Verwendungszwecken.
Mischdünger
Oft werden in Mischdüngern die Nährstoffverhältnisse so eingestellt, dass sie für jeden Verwendungszweckden richtigen Dünger haben. Was eben nicht immer positiv ist, weil es grundsätzlich nur für einige wenige Ausnahmen einen Extradünger braucht.
Beispiele wie Moorbeetdünger oder Orchideendünger, aber auch Kakteendünger oder hochprozentiger Rasendünger haben ihre Berechtigung.
So kann aber ein Universaldünger, der aus mehreren Komponenten besteht, durchaus für „alles“ verwendet werden, meistens sogar 2-3 x pro Jahr.
Pflanzen, die besonders viel Dünger benötigen
Das sind Balkonblumen mit ihrem Blühreichtum, aber auch Tomaten und Rosen, wo Schafwolle zum Beispiel als Langzeitdünger eingesetzt werden kann.
Fazit
Prinzipiell kann man sagen, dass Flächen, denen viel entnommen wird (wie Gemüse, Erdbeeren, Rasenflächenetc.), auch wieder viel zurückgeführt werden sollte, sonst kommt die Pflanze in Mangel, der Stress verursacht und somit der negative Einfluss durch Pilze und Schädlinge steigt.
Der Leitsatz kann lauten:
Wer immer der Vater einer Krankheit ist, die Mutter war eine schlechte Ernährung!
ChinesischesSprichwort und für jedes Individuum anzuwenden!
Welche Dünger brauche ich? Gibt es den EINEN, den RICHTIGEN Dünger? Braucht es für jede Pflanze(ngruppe) einen eigenen Dünger?
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Frostschäden bei Frühblühern weitgehend vermeiden
Was kann der Frost anstellen, was noch länger als momentan sichtbar, nachwirkt?
Der Frost ist zellenzerstörend, lässt Knospen „explodieren“ und Zellsäfte (Zucker, Peptide, Aminosäuren) austreten, die dann Pilze und Schädlinge anlocken.
Was tun?
Pflanzenstärkende Tees anwenden:
Kamillenblütentee, Salbeitee. Das fördert und unterstützt den Zellverschluss und die Wundheilung sehr. Selbst im Sommer kann es beispielsweise an Früchten noch Folgen dieses Frostes geben, vor allem bei jungen Marillen, Pfirsichen etc.
Wann schneidet man Frostschäden einfach weg?
Prinzipiell gar nicht, aber natürlich sind solche optischen Schäden auch dann und wann zu entfernen, manchmal MUSS man auch zurückschneiden, sollte sich aber eher auf Blumen und Zierpflanzen beschränken, nicht wirklich gut bei Obstbäumen.
Wann kann man das Vlies von den empfindlichen Pflanzen wieder runtergeben,wann macht es Sinn?
Bei Graden um den Gefrierpunkt 0 bis plus 1 °C nachts kann man es weggeben, im Endeffekt aber erst bei beständigen, nächtlichen Plusgraden.
Hausgärten und Erwerbslandwirte (Gemüse/Obst) sind die in erster Linie Betroffenen!
Zusammen gefasst - und jetzt: was tun?
Was passiert bei Frost (UNTER 0°C, das heißt ab minus 1-2 Grad)?
Frost dringt in Jungtriebe, Blüten, Jungfrüchte ein. Frost richtet hohen MECHANISCHEN Schaden an, die Folge ist dann das Platzen der Zellen, wo dann Zuckerverbindungen mit dem Saftaustreten. Folgen sind auch ein sehr hoher Schädlingsdruck im Anschluss, weil durch den Austritt des Saftes solche angelockt werden, auch Pilze.
Das ist nur ein Folgeschaden, der erst in einigen Wochen zum Tragen kommt, im Moment ist es dann der bevorstehende Ertragsausfall.
Der Frost zerstört in diesem Stadium die Pflanzen.
Betroffen sind Gemüse und Kräuter, die nicht winterfest sind und keine Frosttemperaturen aushalten.
Aber auch Blumen, Obstgehölze, nicht nur Äpfel, auch Himbeeren, Heidelbeeren, die früh blühen, Ziergehölze wie schöne, japanische Ahorne, Magnolien, etc.
Was kann man aktiv tun?
Frostberegnung
Auf die Minusgrade abwartenund dann sofort auf Dauerbetrieb schalten, Sprich ständig über die Pflanzensprühen! Faustregel: 1mm Wasser ist EIN GRAD Frostschutz. Das bedeutet,dass minus 5Grad C 5mm sind, was aber schon irrsinnig schwer auf den Pflanzenlastet, da können sie fast schon brechen.
Abdecken mit Vlies
Eine Schicht Gemüsevlies hält minus 5-6°C ab, die Pflanzen müssen ganz bedeckt sein, nicht nur „einbissl drauflegen“, 2 Schichten, die aber dann schwer sind, halten minus 8 ab. Bei 2 Schichten können die Pflanzen drunter brechen (Rosen, Hortensien, Marillen), sollte es dann draufregnen.
Baldrianblütenextrakt
Ein „Geheimtipp“, der eigentlich keiner mehr ist. Baldrianblütenextrakt ist ein Wärmegeber, der – am NACHMITTAG aufgesprüht, für EINE Nacht bei minus 5 Grad Celsius die Pflanze von innen auf 0°C „erwärmen“ kann. Kein Scherz, ist Fakt!
Ein paar wenige Tropfen auf einen Liter Wasser geben, spätnachmittags gespritzt, hält für 12 Stunden Frostbis minus 5° ab.
Problem: schwer erhältlich!
Wird in vielen Betriebenschon großflächig angewandt, z.B. im Weinbau in NÖ.
Erwärmen
Wird da und dort im Obstbau mit Bioethanol etc. gemacht, ist aber nicht ganz unumstritten und die Wirkung auch nicht 100%.
Ein weiterer Aspekt ist der Schneedruck in höheren Lagen, wenn es wieder mal runterschneien sollte:
Unbedingt abschütteln, wenn er zu schwer wird, ansonsten aber bei nicht gefährdeten Pflanzen oben lassen,weil er Schutz bieten, es bleibt drunter „warm“.
Was kann der Frost anstellen, was noch länger als momentan sichtbar, nachwirkt? Wann schneidet man Frostschäden einfach weg? Was kann man aktiv tun?
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