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Erwin’s Gartenschule

Kuhmist, Pferdemist, Hühnermist – welchen dieser Dünger wie einsetzen

Kuhmist, Pferdemist, Hühnermist – welchen dieser Dünger wie einsetzen

Seit jeher hat in Tirol die Verwendung von „tierischen Reststoffen“ im Haus- und Gemüsegarten eine hohe Bedeutung.

Gerade im Herbst, wenn sich die Natur bekanntlich selbst düngt, holen sich viele Gartenbesitzer diese „Wirtschaftsdünger“, wie sie fachlich richtig heißen, von den Bauern nach Hause.

„Kuahmischt“ am liebsten verwendet, vor allem als Mistpackung im Herbst auf Gemüsebeeten, genauso gerne Pferdemist im zeitigen Frühjahr in Frühbeeten (Mistbeeten), Hühnermist bei Tomaten etc.

Alles hat seine Bedeutung, aber was gilt es zu beachten, was soll man tun oder besserlassen und was „bringt“ was und was nicht?

Natürliche Vorteile für den Garten:

Tierischer Dünger ist ein nachwachsender Rohstoff. Er versorgt den Boden auf natürliche Weise mit Nährstoffen und organischen Substanzen. Eine Überdüngung oder Schädigung der Böden und Pflanzen ist beim Ausbringen von abgelagertem Kuhdung, Hühnerkot und Pferdemist kaum möglich. Im Gegenteil: Organische Dünger erhalten und verbessern die Bodenfruchtbarkeit.

Das „Recycling“ des Stallmistes im Garten ist dabei effektiv und preiswert. Zudem reduziert es das Müllproblem. Zugegebenermaßen ist die Kompostierung und Ausbringung des Düngers zeit- und arbeitsintensiv. Wer vor diesem Aufwand zurückschreckt, der kann auf industriell herstellte Trockenpellets zurückgreifen. Sie sind außerdem geruchsneutraler.

Wichtigist aber die HERKUNFT! Ohne das Ganze in Frage stellen zu wollen, können gewisse „Rückstände“ enthalten sein, klarerweise nicht bei jenen aus Bio-Haltung. „Bio“ ist dem Gesetz nach beides, weil eben organisch, es muss aber jeder selbst entscheiden, wessen Herkunft man sich bedient….wichtig ist, dass einem der Anbieter persönlich bekannt ist.

 

- Pferdemist sind die Exkremente der Pferde, vermischt mit Stroh.

- Als Kuhdung bezeichnet man die Exkremente von Rindern.

- Ist die Witterung feucht, so zersetzt sich der Kuhfladen in einem Zeitraum von ca. zwei bis drei Monaten.

- Kuhdung bietet dabei einen Lebensraum für zahlreiche Insekten. Um einen derartigen Kuhfladen herum kommt es zu einer Überdüngung.

- Pferdemist wird aufgrund der höheren Hitzeentwicklung lieber im Frühjahr in Frühbeeten und auf Gemüsebeeten verteilt, auch aufgrund des hohen Anteils an Ammoniak.

- Kuhdung verwendet man lieber als „Herbstdünger“, er erhöht die Winterhärte entscheidend und mit allen mineralischen Komponenten (besonders aber das KALIUM).

- Pferdemist ist ein „schneller“ Dünger, der bald (nach 2-3 Wochen) abbaut, Kuhdung ist ein langsamer Dünger, der erst nach 2-3 Wochen richtig zu „wirken“ beginnt.

- Hühnermist hat nebst schnell wirksamen Stickstoffs auch ein Dünger, der viel Phosphor enthält und daher gerne für Balkonblumen und für Tomaten etc. verwendet wird, stärkere Farben, mehr Blüten, bessere Entwicklung des generativen Wachstums (Bestäubung, Anlockung von Bienen).

- So haben Kuhfladen auch heute noch in zahlreichen Hochgebirgsregionen in Indien, in der Türkei und in Tibet, aber auch in verschiedenen Regionen der Alpen, eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung und finden getrocknet als Heizmaterial Verwendung.

Wichtig für ALLE Einsätze:

Ohne gute Lagerung über 1, besser 2 Jahre ist jeder dieser Dünger zu „scharf“, das heisst, die Rottewärme in Verbindung mit dem anfallenden Ammoniak in konzentrierter Form ist manchmal sehr schwierig und kann zu Komplikationen führen, abgelagerter Mist hingegen kann zu keinerlei „Verbrennungen“ führen.

Viele Klein- und Hobbygärtner nehmen das Angebot einiger Bauern gerne wahr und bedienen sich an den Misthäufen um die Ecke.

Pferdemist ist nach Expertenmeinung der beste Mist, den man zur Düngung verwenden kann, wobei Hühnermist in pelletierter Form und aus Biohaltung eine ebenbürtige und sehr wichtige Ergänzung ist.

Wir arbeiten mit Bio-Hühnermist und das in getrockneter Form, im Blumenpark erhältlich: Erwins Einer für Alles Trockenpellets, verschiedene Größen.

Dennoch muss eines am Ende festgestellt werden: „Vergiftet sind leider schon etliche worden, dastunken ist noch niemand!“

 

 

 

 

 

 

 

Autor
Erwin Seidemann
Datum
20.9.2024
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Düngen
Frühling
29.3.2024
Der richtige Dünger für meine Pflanzen

Generell gilt: Damit sich Pflanzen wohlernährt und gesund entwickeln können, brauchen sie Düngegaben. Individuell je nach Pflanze, in flüssiger Form über das Giesswasser oder in fester Form mittels Streuung oder Beimischung in die Pflanzerde.

Schnell fließende mineralische Dünger („Kunstdünger“) sind nicht mehr die erste Wahl.

Organische Dünger sind dieZukunft, weil sie schonend für Pflanze und Boden angewendet werden können, wenngleich man anmerken muss, dass im konventionellen, professionell-großflächigen Anbau immer noch vorwiegend chemisch erzeugte Dünger die wichtigsten Ernährungsquelle sind und bleiben werden.

Im Hausgarten sollte aber doch das natürliche bevorzugt werden.

Braucht es für jede Pflanze(ngruppe) einen eigenen Dünger?

Obwohl viele Pflanzen sehr unterschiedliche Ansprüche haben, kann man die Frage mit nein beantworten, allerdings ist die aktuell angebotene Vielfalt an Düngern nicht notwendig, übertrieben und oft auch „Geschäftemacherei“.

 Welchen Ursprung können sogenannte Bio-Dünger haben und woraus werden sie hergestellt?

Wie unterscheiden sie sich von Kunstdüngern von der Wirkung her?

Kunstdünger sind schnellfließend und wirken – wenn flüssig gedüngt oder gestreut – innerhalb weniger Stunden und längstens Tagen, unabhängig von Wasser oder Temperatur. Allerdings sind sie nicht nur positiv für Wachstum, Schädlingsbefall und Umwelt.

Organische Dünger müssen im Boden erst umgewandelt werden, vorhandenes Bodenleben, Temperatur und Wasser lassen den Umwandlungsprozess starten und die Pflanze bekommt dann die Nährstoffe in pflanzenverfügbarer Form. Das kann je nach Dünger zwischen 3 Tagen und 3 Wochen dauern.

Der natürlichste Dünger ist üblicherweise der eigene Kompost im Garten, der Vor- und Nachteile hat (sehr salzreich und mit Unkrautsamen sind die Nachteile; mikrobiell sehr aktiv, gut für den Boden sind die Vorteile).

Wirtschaftsdünger

Bekannt sind auch die Wirtschaftsdünger (Stallmist von Rindern, Hühnern, Schweinen, Pferden, Kaninchen).
Hier gibt esgroße Unterschiede, was die Nährstoffe betrifft. Auf alle Fälle müssen sie abgelegen sein, also keinen frischen Stallmist zu den Pflanzen geben!

 Der bedeutendste tierische Dünger aus Schlachtabfällen, welche aber zwischenzeitlich nicht unumstrittensind, sind Hornspäne.

Sie beinhalten viel Stickstoff und können das Wachstum stark ankurbeln. Es gibt jede Menge Nebenprodukte aus Schlachtungen, die verwendet werden wie Knochen- und Blutmehle etc.

Schafwolle

Keine Schlachtabfall, sondern nachwachsend, wenngleich nicht vegan, ist Schafwolle. In Pellets Form ist sie der ideale Langzeitdünger für Pflanzen, die uns das ganze Jahr begleiten wie Tomaten, Kohlgewächse, Erdbeeren, Balkonblumen, Stauden, Bäume und Sträucher.

Einfach auf oder in die Erde streuen, einarbeiten, fertig. Der leichte Anfangsgeruch darf kein Hindernis sein, diesen nachhaltigen, weil nachwachsenden Dünger zu verwenden!

Vegane Dünger

Häufiger anzutreffen sind mittlerweile sogenannte „pflanzliche Dünger“, man bezeichnet sie auch als vegane Dünger, welche aus Pflanzenresten hergestellt werden oder aus solchen, die zur Bio-Ethanol-Herstellung verwendet werden.

Meistens sind es Pflanzen, die viele Nährstoffe wie jene aus Leguminosen beinhalten (Erbsen, Bohnen, Sojaetc.) oder eben Klee, aber auch Reststoffe aus der Traubenverarbeitung wie Traubentrester. Auch Produkte aus Meeresalgen gehören dazu.

 Allen pflanzlichen Düngern ist zu eigen, dass sie weniger Stickstoff und andere Hauptnährstoffe aufweisen, aber dafür sehr breit aufgestellt sind, viele positive Nebenwirkungen haben und die Pflanzen auch noch stärken können. Sie sind weniger ergiebig als tierische, aber eben natürlich und sanft zum Grundwasser, zur Natur und stehen nicht in Konkurrenz zu anderen Verwendungszwecken.

 

Mischdünger

Oft werden in Mischdüngern die Nährstoffverhältnisse so eingestellt, dass sie für jeden Verwendungszweckden richtigen Dünger haben. Was eben nicht immer positiv ist, weil es grundsätzlich nur für einige wenige Ausnahmen einen Extradünger braucht.
Beispiele wie Moorbeetdünger oder Orchideendünger, aber auch Kakteendünger oder hochprozentiger Rasendünger haben ihre Berechtigung.
So kann aber ein Universaldünger, der aus mehreren Komponenten besteht, durchaus für „alles“ verwendet werden, meistens sogar 2-3 x pro Jahr.

Pflanzen, die besonders viel Dünger benötigen

Das sind Balkonblumen mit ihrem Blühreichtum, aber auch Tomaten und Rosen, wo Schafwolle zum Beispiel als Langzeitdünger eingesetzt werden kann.

Fazit

Prinzipiell kann man sagen, dass Flächen, denen viel entnommen wird (wie Gemüse, Erdbeeren, Rasenflächenetc.), auch wieder viel zurückgeführt werden sollte, sonst kommt die Pflanze in Mangel, der Stress verursacht und somit  der negative Einfluss durch Pilze und Schädlinge steigt.

 Der Leitsatz kann lauten:
Wer immer der Vater einer Krankheit ist, die Mutter war eine schlechte Ernährung!

ChinesischesSprichwort und für jedes Individuum anzuwenden!

 

 

Welche Dünger brauche ich? Gibt es den EINEN, den RICHTIGEN Dünger? Braucht es für jede Pflanze(ngruppe) einen eigenen Dünger?

zum Beitrag
Düngen
Gartenarbeit
Herbst
30.9.2022
Reifedünger – die wichtige Herbstdüngung, die der Natur nachempfunden ist.

Wenn man das „Herbst“ wegnimmt, so kann man dies fast das ganze Jahr anwenden, im

Herbst ist er nur umso wichtiger. Die Aufwandmengen sind geringer als bei herkömmlichen

Düngern, weil die Konzentrationen im Herbst geringer sein sollten. Besser klingt aber das

Wort „Reifedüngung“.

Im Eigentlichen ahmt man die Natur nach, die ihre Depots mit dem beginnenden

Rotteprozess (Laubfall, Absterben grüner Teile) im Herbst auffüllt und als Nährstofflieferant

hernimmt. Also ist die Herbst-Düngung der Natur entsprechend.

Was zeichnet einen (Herbst- oder) Reifedünger aus und was sollte drin sein?

Kalium ist der Hauptbestandteil der sogenannten Herbst- und Reifedünger (wird oft als

Patentkali bezeichnet). Es wird im Zellsaft eingelagert und steigert die Frosthärte der

Gartenpflanzen. Bis in den Frühherbst kann man die Pflanzen mit geeigneten Düngern

versorgen.

Im Herbst sollten keine stickstoffhaltigen Dünger (Hornspäne, Schafwolle, Blaudünger) bei

den Pflanzen verabreicht werden, da dieser die Zellen aufquellen lässt und die Pflanzen zum

Wachsen bringt. Sie nehmen an Winterhärte ab da die Zellen weich und spröde werden.

Kalzium in Form von Düngekalk oder Naturgips kann bis in den Winter hinein gegeben

werden und stärkt jede Zellwand, außer jene von Kalk empfindlichen Kulturen wie Rosen,

Azaleen etc.

Schwefel ist als Eiweissbildner sehr wichtig und sorgt für permanente „Nachversorgung“. der

Speicher, wird als „Dünger“ zwar unterschätzt, ist aber in vielen der Herbstdünger enthalten.

Kompost ist der (selbst hergestellte) natürliche Herbstdünger mit hohem Mineralstoffgehalt,

also ideal für Rosen, Gemüse- und Blumenbeet, als Beimischung zwischen allen

Pflanzenbeständen, aufgrund der Beikrautproblematik weniger im Rasen geeignet.

Steinmehl aus Diabas gilt als DER Bodenhilfsstoff, wird bei beginnenden Rotteprozessen im

Garten ÜBERALL verwendet, ist DIE Nahrungsquelle unserer gesamten Bodenfauna, als

den kleinsten unter den kleinen Lebewesen. Steinmehl ist KEIN Dünger, sondern eben ein

wichtiger Boden Verbesserer im gesamten Garten.

 

Herbst/Reifedünger enthalten Nährstoffmischungen mit besonders hohem Kalium-Anteil. Der

Nährstoff reichert sich in den sogenannten Vakuolen, den zentralen Wasserspeichern der

Pflanzenzellen, an und erhöht den Salzgehalt des Zellsafts.

Es kommt zu einem Effekt, den man vom – pflanzenschädlichen – Auftausalz

(Natriumchlorid) kennt: Die höhere Salzkonzentration setzt den Gefrierpunkt der

Zellflüssigkeit herab und macht die Pflanzenzellen so widerstandsfähiger gegen

Frosteinwirkung. Der Nährstoff Kalium hat noch andere Auswirkungen auf den Stoffwechsel

der Pflanzen. Er verbessert den Wassertransport und Gasaustausch in der Pflanze, indem er

den Wasserdruck in der Wurzel erhöht und die Funktion der Spaltöffnungen in den Blättern

verbessert.

Kalimagnesia oder Patentkali

Kalimagnesia – auch unter dem Namen Patentkali bekannt – ist ein Kaliumdünger, der aus

dem natürlichen Mineral Kieserit gewonnen wird. Er enthält rund 30 Prozent Kalium, 10

Prozent Magnesium und 15 Prozent Schwefel. Im Garten kann Kalimagnesia für alle

Pflanzen verwendet werden. In erster Linie sollte man immergrüne Sträucher, Nadelgehölze,

eigentlich aber für alle Gartenpflanzen verwendet werden, so auch für Rasenflächen! Der

Dünger deckt außerdem den Schwefelbedarf der Gartenpflanzen. Kalimagnesia kann zur

Steigerung der Winterhärte der Gartenpflanzen im Spätsommer und Herbst verabreicht

werden 

Eine ausgezeichnete Alternative  kann – mit Ausnahme des Rasens und Moorbeet-Pflanzen

– auch Kompost gegeben werden, beim Gemüsebeet alle 2 Jahre, aber auch in anderen

Kulturen nicht öfters. Er sollte aber abgelagert sein und „fertig“….

 

Im Herbst „misten“?

Stallmist hält als organische Substanz gerne Einzug in unsere Gemüse- und Blumenbeete,

sollte aber gut abgelagert sein und ebenso nur im Zweijahresrhythmus verwendet werden.

Auf jeden Fall sollte man Mist als Humusneubildner sehen, weniger als reiner

Nährstofflieferant, der kann bei plötzlichem Frost dann auch mal ins Negative umschlagen,

die Nährstoffe werden dann Richtung Grundwasser ausgewaschen – kein positiver

Umweltaspekt. Dennoch überwiegen insgesamt die Vorteile beim Kuhmist oder auch

Hühnermist im Herbst. Pferdemist gibt man, falls nötig, doch besser im Frühjahr.

Wenn man das „Herbst“ wegnimmt, so kann man dies fast das ganze Jahr anwenden, im Herbst ist er nur umso wichtiger. Die Aufwandmengen sind geringer als bei herkömmlichen Düngern, weil die Konzentrationen im Herbst geringer sein sollten. Besser klingt aber das Wort „Reifedüngung“.

zum Beitrag
Gartenpflege
Düngen
27.5.2022
Selbstherstellung von Brühen zur Pflanzenstärkung

Pflanzen (Blätter, Blüten, haben eine besondere Kraft, besonders jene mit hohem Anteil bestimmter Inhaltsstoffe: Brennnessel, Kamille, Schafgarbe, Schachtelhalm, Thymian, Lavendel, Salbei, Beinwell, Wermut, Rainfarn, Efeu, aber auch Rindenteile von Eichen. Sogar „Unkräuter“ aus dem eigenen Garten stärken „verjaucht“ die Pflanzen im Garten, zumindest als Dünger. Frei nach dem Motto: Pflanzensaft gibt Pflanzen Kraft!


Was braucht man zu Herstellung?

  • Gefäße aus Holz, Kunststoff oder Glas, nicht aus Metall oder Emaille. Gefäße müssen verschließbar sein, also einen Deckel haben.
  • Teekocher oder einen „Tauchsieder“ (braucht nur bis 80°C heiss werden).
  • Sieb (inkl. Feinsieb)
  • Sprühgerät (oft genügen Bügelsprüher) oder eine Gießkanne mit feiner Brause


Folgende Grundregeln:

100g frisches Kraut/Blüten auf 1 Liter oder 20-30 Gramm Getrocknetes Kraut/Blüte auf 1 Liter Wasser.

Jauchen beginnen nach 2 Tagen zu schäumen, sie dauern in der Regeln 2-3 Wochen im Sommer, im Winter etwas länger. Die Verdünnung zum Ausbringen ist dann 1:20 bis 1:5

Brühen werden 24 Stunden angesetzt wie Jauchen, dann allerdings zum Kochen (80°C) gebracht. Die Verdünnung ist 1:3 bis 1:5.

Tees macht man so, dass das Kraut mit heißem Wasser übergossen wird, nach Erkalten abgesiebt und meist unverdünnt gesprüht. Zum Beispiel macht man so Basilikumtee, der sehr gut gegen Weiße Fliegen wirkt.

Kaltwasserauszüge macht man dann, wenn man die Inhaltsstoffe wie ätherische Öle (bei Schafgarbenblüten) nicht beschädigen möchte. Das heißt, das Material 24-48 Stunden kalt ansetzen und dann 1:1-1:3 verdünnt ausbringen.

Aber auch Extrakte sind sehr ergiebig, aber aufwändiger in der Herstellung. Sie sind ebenso dazu geeignet, Inhaltsstoffe länger haltbar zu machen. 

Ein Beispiel dafür ist der Knoblauchextrakt, der durch die Extrahierung länger haltbar bleibt und das wichtige Allicin  nicht verloren geht, wie es sonst beim Kochen teilweise passiert.


Jauchen haben einen denkbar schlechten Ruf, weil sie „stinken“. Das Wort „fermentierter Extrakt“ ist der neue Terminus, der seitens der EU vorgegeben wird.

Der Geruch wird durch kräftiges Einrühren von Steinmehl abgedämpft, ganz wegbekommen tut man ihn nicht.

Jauchen halten abgeseiht über Jahre als Dünger. Dagegen Brühen und Tees, aber auch Kaltwasserauszüge sollten nach spätestens 48 Stunden aufgebraucht sein, sonst beginnen sie mit der Verjauchung, der Geruch verändert sich maßgeblich.


Jedes der schon genannten Kräuter hat eine bestimmte Funktion, manche kann man auch miteinander vermischen NACH der Fertigstellung, gemeinsam anzusetzen ist teilweise möglich, aber nicht immer zielführend.

Brühen sind kein Wundermittel. Es ist wichtig, wieder näher dran zu sein, Pflanzen besser zu beobachten und vorbeugend zu arbeiten bzw. zu Befallsbeginn. 

Wenn eine Pflanze von Wollläusen übersäht ist, wirken nur mehr ölhaltige Mittel, nicht mehr ein Wermuttee. Dieser wirkt aber sehr gut, wenn Läuse im Anflug sind und erst geringe Spuren hinterlassen, da wirken Wermut genauso wie Brennnesseltee abschreckend, zurückweisend, vergrämend.

Das betrifft auch den Rüsselkäfer, der aktuell den Rosen mit Gefräßigkeit zusetzt, Rainfarntee diesen Tieren aber dermaßen zusetzt, dass sie die Rose verlassen müssen, ohne dass ein Nützling zu Schaden kommen muss.

Schachtelhalm, Schafgarbe wirken sehr gut gegenüber allen Arten von Blattpilzen wie Rost, Mehltau etc.

Salbei hat eine sehr gute Wirkung gegenüber der berüchtigten Krautfäule bei Kartoffeln oder Tomaten.

Die Kräuter kann man zum Teil in der Natur sammeln, wenn man Augen offen hält, aber keinen Raubbau begehen will, sanft vorgeht. Natürlich kann man getrocknete Kräuter auch in Apotheken oder Drogerien beziehen, wichtig ist es auch hier, auf die Bioqualität zu achten.

Pflanzen (Blätter, Blüten, haben eine besondere Kraft, besonders jene mit hohem Anteil bestimmter Inhaltsstoffe: Brennnessel, Kamille, Schafgarbe, Schachtelhalm, uvm. Sogar „Unkräuter“ aus dem eigenen Garten stärken „verjaucht“ die Pflanzen im Garten, zumindest als Dünger.

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